Sarah Connor verrät: Das habe ich einer gefangenen Orca-Mutter versprochen…
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- Yannick

Was passiert, wenn eine der bekanntesten Stimmen Deutschlands einem Orca in Gefangenschaft tief in die Augen blickt – und ihm verspricht, nie wieder wegzusehen? In der bewegenden Folge unseres Plantbased Podcasts sprechen Sarah Connor und Janek Andre über ihre gemeinsame Mission, die letzten Iberischen Orcas Europas vor dem Aussterben zu bewahren.
Mit beeindruckender Klarheit, fundiertem Wissen und spürbarer Leidenschaft sprechen die beiden über brutale Angriffe auf Wale durch Segler, politische Machtspiele, ihre Zusammenarbeit mit Sea Shepherd und die Frage, wie nachhaltiges Whale Watching wirklich funktioniert. Sarah erzählt offen von ihrem Streit mit dem Direktor des Loro Parque – und warum das süße Orca-Baby dort für sie nicht nur Hoffnung, sondern auch pure Tragik und lebenslanges Leid bedeutet.
Ein Interview über Respekt, Artenschutz und echte Veränderung – und ein Gespräch, das unter die Haut geht. Sarah und Andre zeigen, warum sie wirklich eine Stimme der Killerwale sind.
Podcast auf YouTube anschauen:
Darüber sprechen Sarah und Janek im Podcast:
- Wie Sarah Connor und Janek sich durch ihre Liebe zum Meeresschutz gefunden haben
- Wieso Orcas so oft mit Segelbooten kollidieren – und ob das wirklich gefährlich ist
- Der erschreckende Alltag: Segler befestigen Klingen an Rudern, um Orcas zu verletzen
- Wie ihre Stiftung Angriffe auf Orcas dokumentiert – und sogar zur Polizei geht
- Was Sarah an Janek so beeindruckt – und warum seine Diplomatie lebenswichtig für die Orcas ist
- Die Kritik über den Loro Parque und das umstrittene Zuchtprogramm für Orcas
- Sarahs Tränenmoment vor der Glasscheibe – als sie einer hochschwangeren Orca-Mutter tief in die Augen blickt
- Warum Orcas in Gefangenschaft niemals artgerecht gehalten werden können
- Warum Ingrid Visser ein großer Gewinn für die kommende Kampagne ist
- Wie Whale Watching nachhaltig funktionieren kann – und woran man gute Anbieter erkennt
- Der emotionale Spagat zwischen Wissenschaft und Empathie im Schutz intelligenter Meeressäuger
- Wie du mithelfen kannst, Orcas zu retten
Hier findest du einen Ausschnitt des Interviews. Das komplette Interview gibt es im Podcast.
Sarah - dich kennen wahrscheinlich alle, deshalb fangen wir heute außnahmsweise mal mit Janek an. Janek, stell dich doch zu Beginn einmal kurz vor. Was machst du beruflich, und wie kam es dazu, dass ihr gemeinsam mit Sarah aktiv wurdet?
Janek Andre: Danke für die Einladung, Yannick. Ich bin gebürtiger Saarländer und lebe seit 14 Jahren in Spanien. Gemeinsam mit Sarah habe ich die Iberian Orca Guardians Stiftung gegründet. Ich sehe mich als Schützer von Tieren, insbesondere von Walen, Delfinen und Wäldern. Unsere Arbeit konzentriert sich auf den Schutz der Iberischen Orcas in der Straße von Gibraltar.
Sarah, wie habt ihr euch kennengelernt und wie entstand die Stiftung?
Sarah Connor: Wir haben uns durch unsere gemeinsame Leidenschaft für Meeresschutz kennengelernt. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick, beruflich gesehen. Die Iberischen Orcas sind eine extrem bedrohte Population, die sehr neugierig auf Boote ist und deshalb immer wieder mit Segelbooten interagiert. Diese Begegnungen führen teilweise zu Beschädigungen an den Booten – und leider auch zu Gewalt gegen die Orcas. Manche Segler greifen sie mit Schusswaffen oder Klingen an.
Unsere Stiftung möchte genau das verhindern. Wir wollen die Tiere schützen, aber auch die Segler aufklären, damit es zu weniger Zwischenfällen kommt. Unser großes Ziel: die Tiere und Menschen wieder in Harmonie bringen. Wir arbeiten dabei eng mit Partnern wie Sea Shepherd Frankreich zusammen, mit denen wir Patrouillenfahrten organisieren.
Wie sieht denn so ein typischer Tag bei euch aus, Janek?
Janek Andre: Das hängt stark vom Wetter ab. Wenn die Bedingungen stimmen, fahren wir fünfmal pro Woche für fünf bis sechs Stunden raus aufs Meer. Unser Hauptziel ist es, die Tiere vor Angriffen durch Menschen zu schützen. 2023 kam es zu einem besonders schlimmen Fall: Ein Boot hat auf Orcas geschossen. Wir waren die Einzigen, die das angezeigt haben. Die spanischen Behörden haben das Boot inzwischen beschlagnahmt, aber der Prozess läuft noch.
Wie reagieren die Menschen vor Ort auf euch?
Janek Andre: Es gibt zwei Gruppen: Die eine versteht unsere Mission und unterstützt uns aktiv, manche sind selbst zu Schutzpatinnen und -paten geworden. Die andere Gruppe sieht sich als Herrscher der Meere und lässt sich nichts sagen. Es gab Fälle, in denen Segler Klingen ans Ruder geschweißt haben, um Orcas zu verletzen. Ein solches Boot haben wir im Hafen von Barbate entdeckt und sofort bei der Polizei gemeldet. Es wurde konfisziert. Leider gibt es noch kein Gesetz, das solche Manipulationen klar verbietet – da wollen wir politisch ansetzen.
Und wie läuft das mit den Behörden vor Ort, Sarah?
Sarah Connor: Es ist hochpolitisch und extrem komplex. Da ist der Hafen, die Fischereigemeinde, dann Wissenschaftler, die von ganz unterschiedlichen Stellen finanziert werden – alle haben ihre eigenen Interessen. Ich ziehe wirklich meinen Hut vor Janek. Er hält den Dialog mit allen Seiten aufrecht, selbst mit Leuten, mit denen ich kaum ein Wort wechseln würde. Ich finde das unglaublich beeindruckend. Er bleibt ruhig, sucht nach Lösungen – und genau das braucht es an diesem Ort.
Janek Andre: Und man darf nicht vergessen: Der Iberische Orca ist laut IUCN als „critically endangered“, also als vom Aussterben bedroht, eingestuft. Wir reden hier von einer Population von unter 40 Tieren. Wenn nur ein Tier stirbt, ist das ein massiver Verlust. Sie sind hochintelligent, sozial, empfindsam – sie sind sogenannte „sentient beings“. Unser Ziel ist es, ihnen Sicherheit zu geben.
Ihr habt vorher auch kurz das Thema Technologie angesprochen. Was plant ihr konkret, um Segler frühzeitig zu informieren?
Sarah Connor: Wir arbeiten gerade an einer App, die automatisch eine Warnung ausgibt, wenn sich ein Boot der Zone nähert, in der es zu Interaktionen mit Orcas kommen kann. Die Idee ist: Ein Pop-up erscheint mit einem Verhaltensprotokoll, einer Notfallnummer und den wichtigsten Tipps. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie durch ein sensibles Gebiet fahren – und wir möchten das ändern.
Janek Andre: Ergänzend dazu richten wir in verschiedenen Häfen entlang der Küste physische Aufsteller ein. Die zeigen klar, wie man sich im Falle einer Orca-Begegnung verhält und wie man uns erreicht. Viele Segler*innen sind eben nicht dauerhaft online, deshalb ist ein analoger Kanal genauso wichtig. Auch eine Hotline ist geplant, die direkt mit unserem Team verbunden ist.
Ihr wart auch beim großen Orca-Symposium auf Teneriffa dabei. Wie war das – gerade mit dem Wissen, dass der Loro Parque mit dabei war?
Sarah Connor: Ja, das war ein innerer Konflikt. Wir sind direkt vom Loro Parque zum Symposium geflogen. Natürlich ist es ein Widerspruch, bei einer Veranstaltung zu sitzen, die von einem Park mitfinanziert wird, der Orcas in Gefangenschaft hält. Aber es war auch eine einmalige Chance, mit Menschen aus der ganzen Welt in den Austausch zu treten.
Janek Andre: Es waren Biolog*innen aus Neuseeland, Kanada, Island, Norwegen, Spanien da – von Studierenden bis hin zu renommierten Forschenden. Es war unglaublich wertvoll, all diese Perspektiven zu hören. Und wir haben uns aktiv eingebracht: In Panels, Diskussionen, auch kontroverse Gespräche.
Sarah Connor: Ich habe dort auch mit Dr. Almunia gesprochen, dem Chefwissenschaftler des Loro Parque. Die Gespräche waren hart, ehrlich, emotional. Aber es ist wichtig, dass wir da sind. Dass wir sichtbar sind.
Dr. Ingrid Visser war auch dabei – sie gilt als „Orca-Legende“. Habt ihr mit ihr auch Berührungspunkte?
Sarah Connor: Ja, das hat mich riesig gefreut. Ingrid ist einfach eine Wucht. Eine Frau mit einer messerscharfen Beobachtungsgabe und null Toleranz für Bullshit. Sie wird uns bei der „Save the Iberian Orca“-Kampagne wissenschaftlich begleiten. Dass wir sie an Bord haben, ist ein echter Meilenstein für uns.
Janek Andre: Und das zeigt auch: Wir sind nicht „nur“ Aktivist*innen, wir verbinden Wissenschaft, Aufklärung, Feldarbeit und Politik. Genau das braucht es, wenn wir das Überleben dieser Tiere sichern wollen.
Sarah, du hast Morgan persönlich gesehen, die hochschwangere Orca-Dame im Loro Parque. Was ging dir in dem Moment durch den Kopf?
Sarah Connor: Es war ehrlich gesagt einer der emotionalsten Momente meiner Reise. Ich stand minutenlang an der Glasscheibe und habe ihr in die Augen geschaut. Sie war hochschwanger, langsam, schwer atmend – und hing einfach nur da. Es war ein Moment, in dem ich gedacht habe: Das kann doch nicht wahr sein.
Ich hatte das Gefühl, sie weiß, warum ich da bin. Ich habe innerlich mit ihr gesprochen. „Ich kämpfe für dich. Ich kämpfe für euch.“ Und ich schwöre dir: Ich hatte Tränen in den Augen. Diese Intelligenz, diese Würde – sie sind nicht einfach Tiere. Sie sind Mitwesen.
Ich habe dein Streitgespräch mit dem Parkdirektor des Loro Parque in der Zeit gelesen. Einige Argumente von denen sind wirklich verrückt. Konntest du trotzdem mit einigem relaten?
Sarah Connor: Nein. Die Erklärungen des Parks sind haarsträubend. Sie behaupten, Morgan sei zwar taub, aber dennoch „gesund“ genug, um Nachwuchs zu bekommen. Und dass sie sich ja freiwillig paart – es sei also keine gezielte Zucht. Aber natürlich ist es Zucht! Und es ist keine Artenschutzzucht, denn diese Orcas sind nicht vom Aussterben bedroht und werden auch nicht ausgewildert. Das ist kommerzielle Tierhaltung. Punkt.
Wie ging das Gespräch los und wie war die Stimmung vor Ort?
Sarah Connor: Ja, mit Christoph Kiessling. Er begrüßte mich mit den Worten: „Wenn das hier gut ausgeht, ist das hier Ihr Zuhause.“ Ich dachte nur: Oh Gott. Ich glaube wirklich, er hoffte, ich würde am Ende sagen: „Mensch, das ist ja alles ganz nett hier.“ Aber das Gegenteil war der Fall.
Janek, wie siehst du das Thema Zucht und Gefangenschaft aus wissenschaftlicher Sicht?
Janek Andre: Was vielleicht das Schlimmste ist: Dieses Breeding-Programm. Tiere werden weiter gezüchtet, obwohl sie niemals ausgewildert werden können. Gerade bei Orcas ist das fatal, weil sie in matriarchalischen Familienstrukturen leben, mit eigenem Dialekt. Du kannst einen in Gefangenschaft geborenen Orca nicht einfach zu einer Wildgruppe dazusetzen – sie verstehen sich sprachlich nicht!
Sarah Connor: Genau. Das ist so, als würdest du einen Menschen aus einem komplett anderen Kulturkreis, ohne gemeinsame Sprache, einfach irgendwo aussetzen. Ohne Freunde. Ohne Familie. Und bei Orcas kommt noch dazu: Sie lernen alles von ihren Müttern. Auch, was sie jagen – und was nicht.
Janek Andre: SeaWorld hat mit dem Züchten aufgehört. Der Loro Parque macht einfach weiter. Und das mit Morgan, die taub sein soll, und deren erstes Kalb schon einen deformierten Schädel hatte. Jetzt ist sie wieder Mutter. Das ist unverantwortlich. Und wenn man sagt, man kann das nicht stoppen, weil die Tiere sich ja „natürlich paaren“ – das ist eine Ausrede. Es gibt Mittel und Wege, das zu unterbinden.
Was wäre ein realistischer nächster Schritt?
Sarah Connor: Ein Sanctuary. Ein abgesperrter Meeresbereich, wo Tiere aus Gefangenschaft halbfrei leben können. Sie spüren wieder Strömungen, können wieder richtig schwimmen, jagen lernen. Und vielleicht – mit ganz viel Geduld – irgendwann ausgewildert werden. Für Morgan wird es wahrscheinlich zu spät sein. Aber für die nächste Generation noch nicht.
Janek Andre: Und das ist unsere Hoffnung. Dass wir das System brechen. Dass keine neuen Orcas mehr in Becken geboren werden. Und dass wir den existierenden eine Zukunft in Würde schenken.
Sarah Connor und Janek Andre im Plantbased Podcast:
Wenn du das komplette Gespräch und alle bewegenden Geschichten hören möchtest, dann hör unbedingt in den Plantbased Podcast rein.
Du bist neugierig geworden? Dann hör dir jetzt die ganze Folge an!
Darin erzählen Sarah Connor und Janek Andre nicht nur, warum sie sich für die letzten Iberischen Orcas Europas einsetzen – sie berichten auch von persönlichen Schlüsselmomenten auf dem Meer, ihrem Streitgespräch mit dem Loro Parque, politischen Hürden und ihrer Vision einer Welt, in der Wale in Freiheit leben dürfen.
Außerdem erfährst du, was Sarah bei ihrer Begegnung mit der gefangenen Orca-Mutter „Morgan“ empfunden hat, warum Janek das Zuchtprogramm als ethischen Super-GAU einstuft – und wie du selbst mithelfen kannst, die Tiere zu schützen.
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Sarah Connor kündigt neues Album FREIGEISTIN an – Release am 23. Mai 2025
Am 23. Mai 2025 ist es soweit: Sarah Connor veröffentlicht ihr neues Studioalbum mit dem Titel FREIGEISTIN – ein Werk, das persönlicher kaum sein könnte. Nach der ersten Single Heut’ ist alles gut, die bereits deutlich machte, dass sie weiterhin auf deutsche Texte setzt, dürfen wir uns erneut auf ein deutschsprachiges Album freuen. Und zwar auf eines, das sich tief mit Fragen beschäftigt, die viele Menschen bewegen: Ist die Ehe heute noch zeitgemäß? Wie funktioniert Liebe auf Dauer? Wie geht man mit dem Schmerz um, wenn die Kinder flügge werden? Und: Ist Monogamie wirklich lebbar?
In ihren eigenen Worten beschreibt Sarah Connor die neue Platte als einen Ausdruck ihrer Sehnsucht nach Freiheit, Ehrlichkeit und echtem Gefühl: „Ich will wilde Nächte und meine Leichtigkeit zurück, ich will etwas fühlen in einer Welt, die immer stumpfer wird.“ FREIGEISTIN ist ein Album über Ausbruch, über Aufbruch – über die vielen Versionen unserer selbst, die in uns schlummern.
Diese Woche Freitag erscheint mit Ficka die nächste Single-Auskopplung – ein Titel, der provokant klingt, aber genau das tut, was Sarah Connor aktuell so auszeichnet: Er rüttelt auf, bricht Tabus und setzt ein starkes Statement. Wir dürfen gespannt sein, welche emotionalen und gesellschaftlichen Facetten sie diesmal musikalisch beleuchtet.
FREIGEISTIN erscheint als Standard-CD im umweltfreundlichen Digisleeve sowie als limitierte Deluxe Edition mit zwei Bonustracks und drei Akustikversionen. Auch eine Vinyl-Version wird erhältlich sein – selbstverständlich nachhaltig produziert: ohne Plastiktrays, ausschließlich mit FSC-zertifiziertem Papier.
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Yannick
Fotos: Iberian Orca Guardians / Social Media
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