Maria Clara Groppler - deshalb lebt die Comedy Ikone aus Deutschland vegan
Maria Clara Groppler im Interview über Tierschutz, Veganismus und ihren Auftritt bei Let´s Dance
Switch Language

Was passiert, wenn man eine der schlagfertigsten Stimmen der deutschen Comedy-Szene zu einem ehrlichen Gespräch über Haltung, Humor und Hühnerställe einlädt?

Richtig: Ein Interview, das gleichzeitig wachrüttelt, inspiriert – und zum Lachen bringt. Maria Clara Groppler spricht offen darüber, warum sie schon mit zwölf Jahren aufgehört hat, Fleisch zu essen, wie sie mit Hate-Kommentaren umgeht, was sie bei einem nächtlichen Besuch in einem „Bio“-Legehennenbetrieb mit Aninova erlebt hat – und warum sie auch ohne Mikro Menschen zum Nachdenken bringt.

Sie zeigt: Veganismus kann Empowerment sein. Comedy kann Aktivismus sein. Und Ehrgeiz ist nicht immer laut.

Wer wissen will, wie sich das alles miteinander verbinden lässt, sollte weiterlesen oder in die Podcast-Folge mit ihr reinhören. Im Interview findet ihr ein paar Ausschnitte daraus – in der kompletten Folge könnt ihr noch tiefer in die Themen reinhören und fühlen.

Zum Videopodcast mit Maria Clara Groppler

Maria, du wirst oft als Multitalent angekündigt: Comedian, Tänzerin, Musikerin, Content Creatorin. Wie bezeichnest du dich selbst?

Maria Clara Groppler: Ich finde es immer etwas „komisch“, wenn ich als Tänzerin oder Sängerin vorgestellt werde. Klar, das mache ich auch, aber das ist eher so nebenbei. Mein Herz gehört der Stand-Up-Comedy. Alles andere ist eher Bonus.

Du lebst auch vegan. Was war dein persönliches Warum?

Maria Clara Groppler: Ganz ehrlich? Ich finde, die Frage sollte eher lauten: Warum ist man überhaupt nicht vegan? Es gibt so viele gute Gründe dafür. Bei mir hat es mit 12 angefangen. Da waren so ein paar schlimme Schlagzeilen über Hühner in den Medien, und meine Mutter meinte, wir sollten mal weniger Hühnchen essen. Und ich so: Klar, probiere ich. Ich habe schnell gemerkt: Es ist überhaupt nicht schwer.

Dann kamen Dokus dazu, zum Beispiel What the Health, und auch ein Kumpel, der sich schon vegan ernährt hat. Ich fand Wurst eh eklig, Eier auch, dieses Gelbe… brrr. Ich habe dann einfach immer mehr weggelassen. Mit 12 kein Fleisch mehr. Später auch keine Milch, keine Eier. Es war ein Prozess, aber einer, der sich gut angefühlt hat.

Welche Dokus empfiehlst du Menschen, die sich langsam rantasten wollen?

Maria Clara Groppler: Ich glaube, What the Health ist für den Einstieg super. Ich selbst kann mir vieles davon heute nicht mehr anschauen, weil ich meine Entscheidung schon getroffen habe. Aber wer noch Fleisch oder Milchprodukte konsumiert, sollte sich mal bewusst mit den Bildern konfrontieren. Das geht einfach unter die Haut.

Maria Clara Groppler bei einem Live-Auftritt (Foto: Markus Palmer, SWR)
Maria Clara Groppler bei einem Live-Auftritt (Foto: Markus Palmer, SWR)

Du warst mit Aninova in einem Bio-Legehennenbetrieb. Wie war das für dich?

Maria Clara Groppler: Das war krass. Wir sind in drei verschiedene Betriebe eingestiegen: Bodenhaltung, Käfighaltung und Bio. Ich war bei Bio dabei. Klingt erstmal harmlos, oder? Aber die Hühner sahen am schlimmsten aus. Ausgerupfte Federn, Entzündungen, weiße Kämme. Kaum jemand weiß, wie sehr die Tiere ausgelaugt sind. Ein Huhn würde natürlich 20 Eier pro Jahr legen. In der Industrie legt es über 300. Das ist krass.

Hat dich das lange beschäftigt?

Maria Clara Groppler: Ja. Auch wenn ich keine klassische Aktivistin bin, das war nochmal ein Wachrüttler. Viele Menschen empfinden weniger Mitgefühl für Hühner als für Kühe oder Schweine. Warum? Weil sie kleiner sind? Keine großen Augen haben? Aber sie fühlen genauso.

Du hast beim Veganuary mitgemacht. Warum supportest du die NGO?

Maria Clara Groppler: Es ist einfach ein geiles Angebot. Du wirst kostenlos begleitet, bekommst Tipps, Rezepte und Motivation. Und am Ende merkst du: Es ist gar nicht so schwer. Ich glaube, nach 30 Tagen ist die Chance groß, dass du dabei bleibst. Macht einfach mal mit!

Maria Clara Groppler vegan live Mehrjungfrau

Apropos vegan- gibt es etwas veganes, das dir im Supermarkt noch fehlt?

Maria Clara Groppler: Ganz klar: guter veganer Käse. Da ist noch Luft nach oben. Ich liebe Hefeflocken, mache damit überall Käsenote rein. Es gibt auch eine kleine Manufaktur namens „Veeze„. Die machen so leckeren Cashew-Käse! Etwas pricy, aber es lohnt sich.

Ganz anderes Thema: Let’s Dance - du warst in der TV-Show zu sehen. Wie war das für dich?

Maria Clara Groppler: Puh. Ich war motiviert, hab 40 Stunden pro Woche trainiert – aber der Einspieler wurde so geschnitten, dass es wirkte, als hätte ich keinen Bock. Ich war dann direkt in der ersten Show raus. Das war hart. Aber ich hab mit meinem Tanzpartner weitergemacht. 18 Instagram-Choreos. Millionen Views. Trotzdem wurde das nie im TV erwähnt. Das hat wehgetan.

Und das wurde im TV gar nicht erwähnt?

Maria Clara Groppler: Nein, null. Im Gegenteil: Es wurde später sogar nochmal so dargestellt, als wäre ich unmotiviert gewesen. Das hat mich total verletzt. Weil ich weiß, wie viel Arbeit und Herz ich da reingesteckt habe. Ich finde, man hätte auch die schöne Geschichte erzählen können – wie ich trotzdem weiter getanzt habe und so meine Leidenschaft entdeckt habe.

Wie du eingangs schon gesagt hast, machst du Stand-Up Comedy. Wie bist du dazu gekommen?

Maria Clara Groppler: Ich war einfach mal im Publikum bei einer Comedy-Show. Die Stimmung war so elektrisierend. Ich dachte mir: „Ich bin doch auch lustig. Ich probier’ das mal.“ Dann bin ich dran geblieben. Neben dem Abi. Später wurde es mein Beruf.

Gibt’s Grenzen in der Comedy für dich? Wo liegen diese?

Maria Clara Groppler: Ja. Ich finde: Je härter das Thema, desto besser muss der Gag sein. Wenn jemand sexistische oder rassistische Sachen bringt und du merkst: Der meint das ernst – bin ich raus. Aber manchmal ist Comedy auch ein Spiegel. Wenn ich über meine rassistische Oma erzähle, dann ist das keine Verherrlichung. Sondern Kritik.

Welche Top 3 an Comedians hast du, die dich inspirieren?

Maria Clara Groppler: Auf Anhieb gar nicht so einfach. Hazel Brugger. Anthony Jeselnik und Nate Bargatze sind schon richtig lustig. Und ganz ehrlich: Geht live zu Shows. Die Energie ist eine andere als auf YouTube.

Maria Clara Groppler bei einem Comedy Live-Auftritt

Was war deine lustigste Alltagssituation, in der du lachen musstest, obwohl du nicht solltest?

Maria Clara Groppler: Ich war mal in einem Konzert in der Philharmonie Köln. Dann kam ein chinesisches Instrument – hat eher wie ein Dudelsack geklungen – und der Musiker hat dazu getanzt. Er war so etwas, wie der weltbeste Musiker mit diesem Instrument. Das war so absurd, wir konnten einfach nicht mehr aufhören zu lachen. Und alle anderen waren total ernst. Richtiger Fremdschäm-Moment. Aber ich liebe solche Situationen.

Du bekommst viele Kommentare. Manchmal auch Hate-Speech. Was macht das mit dir und wie gehst du damit um?

Maria Clara Groppler: Ich lese Kommentare kaum noch. Gerade bei Stand-Up-Videos sind viele negativ. Auch wenn 99 % positiv sind, ziehen dich die 1 % runter. Das muss ich mir selbst verbieten, da reinzugehen.

Hast du Rituale vor Auftritten?

Maria Clara Groppler: Ich klopfe mich manchmal leicht ab – das ist eine Methode aus der Traumatherapie. Oder ich sage mir: „Ich bin lustig. Ich bin gut so, wie ich bin.“ Das hilft.

Im Oktober geht´s auf internationale Bühnen - um genauer zu sein, nach London. Was erwartet uns da?

Maria Clara Groppler: Ja! Ich hatte mal ein Auslandsjahr. Danach bin ich in Berlin auf Englisch aufgetreten, weil ich dachte, es gibt keine deutsche Szene. Heute mach ich beides. Im Oktober trete ich mit Alina Bock in London auf. Und ich hab eine eigene englische Show: Love Therapy. Wird ganz lustig.

Was wärst du als Politikerin für einen Tag?

Maria Clara Groppler: Ich würde Fleisch teurer machen – und vegane Alternativen subventionieren. Ganz ehrlich, es ist doch absurd, dass ein Stück Tier oft günstiger ist als ein veganer Aufstrich aus fünf Zutaten. Außerdem: mehr Tierrechte, strengere Haltungsgesetze, ein Veggie-Day. Und den Leuten zeigen: Es geht auch lecker ohne Tierleid.

Zum Schluss: Deine Message an alle, die noch an veganer Ernährung und Veganismus zweifeln?

Maria Clara Groppler: Probier es aus. Lass dich nicht verunsichern. Werdet vegan. Echt jetzt.

Kennst du schon unseren Plantbased Podcast?

Du möchtest einen Podcast über Veganismus, Ernährung, Klimaschutz, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Artenschutz… das volle Programm? Dann check mal unseren Plantbased-Podcast. Hier sprechen spannende Menschen aus der Veggie-Community über ihre Reise hin zu vegan und inspirieren so auch andere, sich damit auseinanderzusetzen. Jetzt auch als Videopodcast.

Jetzt reinschauen und Abo dalassen!

This Is Vegan unterstützen - so geht´s!

Auf der Seite findest du Affiliate-Links. Wenn Du deine Lieblingsprodukte über diese kaufst, erhalten wir eine Provision, womit du uns unterstützt.

Alternativ kannst du uns durch ein Abo auf Instagram, TikTok, YouTube (oder Kanalmitgliedschaft), Spotify, Apple Podcasts, LinkedIn oder Pinterest folgen, unseren Podcast hören, abonnieren und bewerten hier direkt unterstützen:

Jeder Cent hilft, unsere Vision voranzutreiben.

🙏🏽💚

Supported auch unsere Freunde und Partner.
👇🏼 Nur gemeinsam können wir etwas erreichen. 👇🏼

Please install and activate Powerkit plugin from Appearance → Install Plugins. And activate Opt-in Forms module.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert