Kuchen für alle!- Ann-Kathrin Lemke verrät ihre Tricks für perfekte vegane Torten
- Posted on
- 0 minute read
- Yannick

Ann-Kathrin Lemke, besser bekannt als annibacktvegan, spricht in diesem Interview über ihren Weg zum Veganismus, ihre Begeisterung fürs Backen und wie sie es schafft, selbst Kritiker von der veganen Küche zu überzeugen. Als gelernte Konditorin und Ökotrophologin hat sie die Grundlagen der Backkunst gemeistert und setzt ihr Wissen kreativ auf Instagram, in Backkursen und in ihrem veganen Backbuch um. Im Interview spricht sie offen über ihren Alltag als Selbstständige, Herausforderungen und die Motivation, ihre Leidenschaft mit der Welt zu teilen.
Das erwartet dich im Interview & Podcast mit Ann-Kathrin Lemke:
- Wie eine Reise nach Südafrika Annis Weg zum Veganismus geebnet hat.
- Welche Tipps Anni für den Einstieg in die vegane Ernährung hat und wie sie diese auch für sich selbst angewendet hat.
- Wie ein typischer Tag in Annis Leben als Selbstständige Content-Creatorin aussieht.
- Was man von einem ihrer Backkurse erwarten kann und wie so ein Backkurs abläuft.
- Wie sie ihren eigenen Weg gegangen ist und sich nicht von Kritik aufhalten lassen hat.
- Wie sie versucht, Nachhaltigkeit und die Veröffentlichung eines Buches miteinander zu vereinbaren.
- Was sie als Politikerin verändern würde.
- Mit wem Anni gerne mal Kuchen essen würde.
Podcast auf YouTube anhören:
Hier findest du einen Ausschnitt des Interviews. Das komplette Interview gibt es im Podcast.
Anni, warum ernährst du dich vegan?
Ann-Kathrin Lemke: Ich ernähre mich vegan, weil ich diesen Moment hatte, den viele wahrscheinlich kennen: Ich habe realisiert, was wir mit den Tieren machen. Früher war ich ein extremer Fleischesser, in meiner Familie gab es jeden Tag Fleisch, Sonntagsbraten war Tradition. Ich habe das nie hinterfragt – bis ich in Südafrika im Urlaub war. Dort gab es sehr viel Fleisch, wenig Gemüse, und Fleisch war extrem günstig. Als ich zurück in Deutschland war, habe ich mein Leben hinterfragt.
Ich fing an, Dokumentationen zu schauen, und das hat mich damals zutiefst getroffen. Ich wusste vorher, was mit den Tieren passiert, aber ich hatte es immer ausgeblendet – wie wahrscheinlich viele. Doch die Bilder von Tieren, die leiden, schreien und gequält werden, haben sich so sehr eingebrannt, dass ich von heute auf morgen aufgehört habe, Fleisch zu essen. Seit viereinhalb Jahren ziehe ich das durch und habe nie zurückgeschaut.
Ich würde diese Dokumentationen auch nie mehr ansehen, selbst wenn ich sie weiterempfehle. Für mich ist das so schmerzhaft, dass ich sie nicht ertragen kann. Und wenn man einmal versteht, dass für ein paar Minuten Genuss ein ganzes Tier stirbt, dann kann man das einfach nicht mehr mit sich vereinbaren.
Gibt es Dokumentationen, die du empfehlen kannst?
Ann-Kathrin Lemke: Oh, das ist schon eine Weile her, dass ich die gesehen habe, aber es gibt wirklich einige gute Dokumentationen, die ich empfehlen kann. Ganz allgemein kann ich Robert Marc Lehmann empfehlen. Er ist kein klassischer Dokumentarfilmer, aber er schafft es, mit seinen Berichten und Videos viele Menschen emotional zu erreichen. Die Doku von Vegan ist ungesund ist auch gut. Sie zeigt, wie diese beiden in einen Betrieb eingebrochen sind, um die Zustände dort zu dokumentieren. Das war für mich auch ein Augenöffner. Und die Dokumentation Dominion auf jeden Fall auch. Ich habe die Doku damals mit einem Freund angefangen, aber er war nach 20 Minuten so schockiert, dass wir sie ausschalten mussten.
Generell denke ich, dass es gut ist, sich solche Dokus anzusehen, um wirklich zu verstehen, was mit den Tieren passiert. Aber ich verstehe auch, wenn das nicht jeder schafft. Für mich war es so intensiv, dass ich sie jetzt, obwohl ich vegan lebe, nicht mehr ertrage. Die Bilder bleiben einfach im Kopf. Trotzdem denke ich, dass Fleischesser, aber auch Vegetarier, einmal im Leben sehen sollten, wie ihr Essen entsteht. Es ist so leicht, diese Realität auszublenden, weil man im Supermarkt nur die Verpackung und nicht das Tier dahinter sieht.
Welche Tipps hast du für Menschen, die sich vegan ernähren möchten?
Ann-Kathrin Lemke: Ich finde, es ist super einfach, sich seine Lieblingsrezepte zu nehmen und sie einfach mal in vegan auszuprobieren. Und dabei nicht nur ein Rezept zu testen, sondern ruhig mehrere, denn nicht jedes klappt oder schmeckt direkt perfekt. Auch Ersatzprodukte sind eine tolle Alternative, um sich erstmal heranzutasten. Meine Lieblingsspeise ist zum Beispiel Kartoffelsalat – den kann man richtig gut vegan umsetzen, und das war eines der ersten Dinge, die ich gemacht habe.
Wichtig ist, sich dabei keinen Stress zu machen und nicht von heute auf morgen alles perfekt machen zu wollen. Das setzt nur unnötig unter Druck. Stattdessen lieber Schritt für Schritt vorgehen: Einfach mal die Lieblingsspeise nehmen und schauen, ob es dafür ein veganes Rezept gibt. Mittlerweile gibt es ja wirklich für alles vegane Varianten – ob Hähnchenkeulen, Schweinebraten oder andere Klassiker.
Man merkt schnell, dass man viele Dinge gar nicht mehr so sehr vermisst. Gerade wenn man sich eine Zeit lang vegan ernährt, vergisst man manche Geschmäcker sogar ein bisschen. Bei Gerichten wie Curry, zum Beispiel, fällt einem schnell auf: Du brauchst kein Hähnchen, das kannst du super durch eine andere Proteinquelle ersetzen – oder einfach weglassen. Es schmeckt trotzdem richtig gut!
Wie hat dir deine Ausbildung als Konditorin auf deinem Weg zur Selbstständigkeit geholfen?
Ann-Kathrin Lemke: Meine Konditor-Ausbildung habe ich gemacht, als ich noch nicht vegan war. Dadurch habe ich die Grundlagen des Backens gelernt: Wie bestimmte Zutaten funktionieren und was sie bewirken. Aber ich denke, es ist heute immer noch schwer, als Veganer eine Konditor-Ausbildung zu machen, weil viele Richtlinien auf tierischen Produkten basieren – zum Beispiel auf einer Mindestmenge an Eiweiß.
Mein Studium der Ökotrophologie war ähnlich. Es hat mir eine gute Grundlage gegeben, vor allem, weil ich in dem Bereich viel entwickelt habe. Ich bin erst gegen Ende des Studiums vegan geworden, aber damals wurde Veganismus oft noch als Fehlernährung dargestellt. Das hat mich natürlich nicht davon abgehalten. Was wirklich ausschlaggebend war, ist meine Leidenschaft für Essen. Essen ist für mich Love Language – ich zeige meine Zuneigung, indem ich koche oder backe. Als ich vegan wurde, war das größte Problem: Ich konnte plötzlich nicht mehr alles backen. Das war für mich das Schlimmste überhaupt! Also habe ich mir vieles selbst beigebracht, kombiniert mit dem Wissen aus der Ausbildung und dem Studium. Das hat mir geholfen, mein Hobby und meine Liebe fürs Backen in die vegane Küche zu übertragen.
Jetzt bist du selbstständig, hast auf Instagram über 100.000 Follower:innen, bietest Backkurse an und hast ein Backbuch rausgebracht. Wie war das Feedback deiner Familie, als du dich selbstständig gemacht hast?
Ann-Kathrin Lemke: Am Anfang war das Feedback meiner Familie ziemlich gemischt. Ich glaube, sie hatten Schwierigkeiten, wirklich zu verstehen, was ich da mache. Für sie war das Konzept von Instagram und Content Creation komplett fremd. Besonders mein Papa hatte große Bedenken. Ich erinnere mich an eine Weihnachtskarte, die er mir vor zwei Jahren geschrieben hat. Darin stand sinngemäß: „Das, was du machst, ist schön, aber bau dir lieber ein zweites Standbein auf.“ Das hat mir gezeigt, dass er nicht so richtig an meine Selbstständigkeit geglaubt hat. Damals war es wirklich schwierig, weil ich gemerkt habe, dass ich mich ständig erklären musste – besonders vor meiner Familie. Meine Entscheidung, mein Studium abzubrechen, um mich voll auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren, hat die Situation nicht einfacher gemacht. Für meinen Papa war das unverständlich. Er wollte, dass ich einen sicheren Weg gehe, und hat oft gefragt, ob ich denn überhaupt davon leben könne.
Ein Wendepunkt kam, als ich meinen ersten größeren Auftritt hatte – eine Backshow auf der Veggie World in Düsseldorf. Dort waren meine Tante und mein Onkel im Publikum, und sie waren begeistert. Sie haben mich gefilmt und meinem Papa die Videos geschickt. Danach haben sie ihn angerufen und ihm erzählt, wie stolz sie auf mich sind. Ich glaube, das hat bei meinem Papa einen Schalter umgelegt. Plötzlich hat er verstanden, dass das, was ich mache, Hand und Fuß hat und auch andere Menschen erreicht. Heute ist er einer meiner größten Supporter. Es war ein langer Weg, und es hat mich viel Kraft gekostet, das Vertrauen meiner Familie zu gewinnen. Aber ich bin stolz darauf, dass ich durchgehalten habe und ihnen jetzt zeigen kann, dass ich meinen Traum lebe.
Wen würdest du zu einem veganen Kaffee und Kuchen einladen?
Ann-Kathrin Lemke: Das ist eine richtig spannende Frage! Barack Obama und Angela Merkel würde ich einladen, weil ich sie unglaublich inspirierend finde – beide auf ihre eigene Art. Und als dritte Person würde ich Taylor Swift einladen, weil sie als Künstlerin und Persönlichkeit eine unfassbare Reichweite hat. Wenn ich sie für den Veganismus begeistern könnte, wäre das eine riesige Chance, viele Menschen zu erreichen. Ich meine, stell dir vor, Taylor Swift würde vegan werden – ich glaube, sie würde so viele Menschen mitreißen.
Ann-Kathrin Lemke im Plantbased Podcast:
Das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview im Podcast. Wenn du das komplette Gespräch und die ausführlichen Antworten hören möchtest, höre unbedingt in den Plantbased Podcast mit Ann-Kathrin Lemke rein.
Im Podcast sprechen wir unter anderem darüber, wie Anni ihre Backkurse organisiert, welche Hürden sie als Influencerin überwinden musste und wie sie trotz Kritik motiviert bleibt. Außerdem gibt es praktische Tipps für den Einstieg ins vegane Backen, was sie von Ei-Ersatz hält und welches Backrezept ihr am meisten Schwierigkeiten bereitet.
Wenn dir der Podcast gefällt, lass gerne eine Bewertung und einen Kommentar da, um noch mehr Menschen damit zu erreichen. Danke.
This Is Vegan unterstützen - so geht´s!
Auf der Seite findest du Affiliate-Links. Wenn Du deine Lieblingsprodukte über diese kaufst, erhalten wir eine Provision, womit du uns unterstützt.
Alternativ kannst du uns auf Instagram, TikTok, YouTube, LinkedIn oder Pinterest folgen, unseren Podcast hören, abonnieren und bewerten hier direkt unterstützen:
Jeder Cent hilft, unsere Vision voranzutreiben.
🙏🏽💚
Yannick
Nächster Artikel
„Raus aufs Land“ – Victoria Müller kämpft für den Neuanfang und den Tierschutz
- Posted on
- Yannick
Die Elefantenflüsterin – Lek Chailert im Interview
- Posted on
- Yannick
Von Billie Eilish bis Atze Schröder: Welche Promis den Veganuary unterstützen
- Posted on
- Yannick
Klimawandel, Serienmörder und Vampire – Dr. Mark Benecke im Interview
- Posted on
- Yannick
Der stärkste Mann Deutschlands – Was isst Strongman Patrik Baboumian?
- Posted on
- Yannick
Paul Watson ist frei – Warum seine Freilassung mehr als nur ein Sieg für die Meere ist
- Posted on
- Yannick
Die geheimen Tricks der Food-Fotografie: Christina Hener verrät, was wirklich zählt!
- Posted on
- Yannick
„Wir leben in einem kaputten System“ – Aljosha Muttardi im Interview
- Posted on
- Yannick