Authentisch, klar und mutig: Kerstin Ott spricht über ihren Weg aus der Sucht, warum sie heute vegan lebt und was sie wirklich glücklich macht.
Authentisch, klar und mutig: Kerstin Ott spricht über ihren Weg aus der Sucht, warum sie heute vegan lebt und was sie wirklich glücklich macht.
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Ich hatte kein Wasser mehr, aber eine Flasche Wodka im Rucksack – da wusste ich, es muss sich etwas ändern.“

Mit dieser ehrlichen Erkenntnis beginnt Kerstin Ott ein neues Kapitel in ihrem Leben. In diesem Interview spricht die erfolgreiche Musikerin so offen wie selten: Über ihre Vergangenheit mit Alkohol und Spielsucht, über die harte Realität hinter dem Glanz der Bühne und warum sie heute überzeugt sagt: „Ich bin ganz oder gar nicht.“

Was folgt, ist eine radikale Kehrtwende – privat wie beruflich. Über 150.000 Euro hat sie in Spielhallen verloren, erzählt sie schonungslos. Doch statt sich selbst aufzugeben, nimmt sie ihr Leben in die Hand. Heute lebt sie sober, vegan und selbstbestimmt – und zeigt damit, wie Wandel gelingen kann. Ohne Moralkeule, aber mit klarer Haltung.

Wer sich fragt, wie aus einer scheinbar ausweglosen Situation etwas Neues entstehen kann, sollte dieses Interview lesen. Denn Kerstin Ott beweist: Veränderung ist möglich – mit Mut, Ehrlichkeit und dem festen Willen, sich selbst neu zu begegnen.

In dieser emotionalen Folge des „Plantbased“-Podcasts sprechen wir mit Musikerin Kerstin Ott – bekannt durch ihre Hits „Die immer lacht“, „Regenbogenfarben“. Knapp 1,5 Millionen verkaufte Tonträger, Gold- und Platinauszeichnungen für alle ihre Alben und erfolgreiche Tournees durch Deutschlands größte Hallen zeigen die große Liebe, die ihr Publikum ihr für ihre authentische Art und ihre ehrlichen Songs schenkt. Florian Silbereisen sagte über ihre Musik „Das geht direkt ins Herz!“ und genau das haben wir bei diesem Interview auch gemerkt.

Besonders inspirierend auch ihre Offenheit zu persönlichen Themen. Im Gespräch teilt sie, wie sie ihre Süchte überwunden hat, warum sie sich für ein veganes Leben entschieden, warum sie Veganuary supported und welche Rolle Musik und mentale Gesundheit in ihrem Alltag spielen. Wer sich schon immer gefragt hat, wie Kerstin Ott privat tickt, erfährt hier die ehrliche Wahrheit.

Das erwartet dich im Interview & Podcast mit Kerstin Ott:

Podcast auf YouTube anhören:

Hier findest du einen Ausschnitt des Interviews. Das komplette Interview gibt es im Podcast.

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Warum Kerstin Ott nicht immer nach lachen war? Im Podcast spricht sich offen und ehrlich über Sucht, Ernährung, Selbstfindung und ihr neues Leben
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Du bist gelernte Malerin – heute füllst du Hallen mit Tausenden Menschen. Hättest du dir das je vorstellen können?

Kerstin Ott: Niemals. Ich habe damals nur ein Lied für meine beste Freundin geschrieben – „Die immer lacht„. 20 CDs habe ich brennen lassen – eine bekam sie, die anderen habe ich verschenkt. Ich war DJane und hab das Lied auch mal gespielt, aber dann alles wieder in die Schublade gelegt. Zehn Jahre später meldet sie sich: „Das Lied ist auf YouTube!“

Jemand hatte es hochgeladen – mit selbstgemachtem Video. Dann kam Stereoact ins Spiel – und der Rest ist Geschichte.

Plötzlich warst du im Rampenlicht. Wie hast du die ersten Auftritte erlebt?

Kerstin Ott: Ich war völlig überfordert. Ich hatte so große Angst, dass ich hinter der Bühne Wodka trank. Meine Frau sagt, ich ging nüchtern auf die Bühne und kam betrunken runter. Adrenalin hat’s überdeckt, aber ehrlich: Ich war nicht mehr ich selbst. Das ging Monate so. Irgendwann wusste ich: So kann es nicht weitergehen. Ich bin dann zum ersten Mal nüchtern aufgetreten – konnte kaum Hallo sagen. Aber ich habe weitergemacht, von Auftritt zu Auftritt gelernt.

Du hast den Alkohol also komplett gestrichen?

Kerstin Ott: Ja. Ich bin ein „Ganz oder gar nicht“-Typ. Zwei Gläser und dann heim? Das funktioniert bei mir nicht. Ich war immer die Letzte an der Bar. Irgendwann wollte ich das nicht mehr. Ich wollte klar sein, präsent sein.

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Und du hast fast zeitgleich aufgehört zu rauchen – und bist vegan geworden?

Kerstin Ott: Genau. Innerhalb von drei Monaten habe ich mit Rauchen, Alkohol und tierischen Produkten aufgehört. Das war überfordernd. Ich habe 30 Jahre geraucht. Aber ich fühlte mich schlecht. Ich dachte: Bin ich jetzt 40 und alles ist vorbei? Also bin ich los – alleine wandern in Portugal.

Kerstin Ott joggt vor ihrer Reise nach Portugal, zum Wandern und zur Selbstfindung

Und dann kam der Wendepunkt?

Kerstin Ott: Ja. Ich war allein am Fisherman’s Trail unterwegs, 30 Grad, 27 Kilometer Strecke – und hatte kein Wasser mehr. Nur noch eine Flasche Wodka im Rucksack. Da dachte ich: Das ist falsch. Die Prioritäten stimmen nicht. Als ich zurückkam, wurde ich direkt vegan. Ich hatte Hautprobleme und meine Frau war schon vegan. Sie hat mir gezeigt, wie’s geht. Käse habe ich am meisten vermisst – aber heute finde ich es eher absurd, dass wir fremde Muttermilch konsumieren.

Gab es noch andere Auslöser fürs Veganwerden?

Kerstin Ott: Total. Diese Schweinelaster auf der Autobahn. Du siehst die Schnauzen rausschauen und weißt: Heute Abend isst jemand Schnitzel. Ich wollte nicht mehr Teil davon sein. Dann die Antibiotika, das Tierleid – auch bei Biohaltung. Das ist alles Augenwischerei. Ich finde: Jeder Schritt zählt. Ein Tag ohne Milch ist ein Anfang.

Kerstin Ott nachdenklich - Spielsucht, Alkohol und Veganismus

Neben dem Alkohol war auch Spielsucht Teil deines Lebens. Wie kam es dazu?

Kerstin Ott: Ich habe mit 17 gespielt, 5 Mark rein, 300 Mark gewonnen. Ich war angefixt. Dann wurde es zur Gewohnheit: Nach der Arbeit direkt in die Halle. Immer mehr, immer öfter. Am Ende habe ich über 150.000 Euro verzockt. Ich habe Klamotten gekauft, Preisschilder drangelassen, um sie notfalls zurückzugeben. Ich lebte nur noch fürs Spielen. Ich hatte kein echtes Leben mehr.

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Wie hast du dich da rausgekämpft?

Kerstin Ott: Ohne Therapie – aus Angst vor Kontrolle. Ich hab mir selbst Hausverbot gegeben, mit Zetteln, meinem Passfoto drauf und der Info: „Kerstin Ott – spielsüchtig – bitte kein Geld auszahlen.“ 30 bis 40 Spielhallen. Das war mein Schutzmechanismus. Ich habe mich selbst überlistet.

Kerstin Ott Tour 2025 live mit Band "Für immer euch"
Kerstin Ott live mit Band - die große Tour "Für immer euch"

Verlagerst du Suchtverhalten?

Kerstin Ott: Definitiv. Rauchen, Spielen, Alkohol – alles hatte seinen Platz. Heute weiß ich das. Ich kompensiere mit Bewegung, Zeit in der Natur, Musik. Aber ich muss wachsam sein. Ich kenne meine Muster.

Kerstin Ott im Plantbased Podcast über vegane Ernährung, Spielsucht und Alkohol

Wie schützt du dich vor negativen Einflüssen?

Kerstin Ott: Ich lese keine Kommentare mehr. Ich will keinen Raum für Hass bieten. Ich habe auch bestimmte Begriffe bei Instagram gesperrt – damit ich keine Fleisch-Videos oder Hass-Kommentare sehe. Ich will Söder nicht beim Döner-Essen sehn. Es bringt mir nichts. Es raubt mir Lebenszeit.

Lass uns über was Schönes reden: Dein veganes Lieblingsgericht?

Kerstin Ott: Vegane Klößchen, eine gute Soße, Gemüse, Cordon Bleu – das könnte ich sogar zum Frühstück essen. Gibt’s zum Glück alles im Supermarkt.

Gibt’s bei deinen Konzerten veganes Essen?

Kerstin Ott: Unser Catering ist fast komplett vegan. Das weiß die Crew auch. Ein paar Stunden ohne Fleisch? Schafft jeder. Und oft sind die überrascht, wie gut es schmeckt.

Hast du Rituale vor der Show?

Kerstin Ott: Auf jeden Fall. Ich singe mich ein – Stimme aufwärmen ist wie Aufwärmen beim Sport. Und ich bin eine halbe Stunde vorher allein. Dann kann ich runterkommen, mich fokussieren – und freue mich aufs Publikum.

Kerstin Ott beim Gitarre spielen vor einem Live-Auftritt

Du standest schon mit Helene Fischer und Howard Carpendale auf der Bühne. Feature-Wunsch: Mit wem würdest du gern mal was machen?

Kerstin Ott: Pink! Wenn du das hörst: Ruf mich an!

Was ist dein Lieblingssong von dir selbst?

Kerstin Ott: „Und ich lieg wach“. Es geht um Menschen ohne Obdach, um Grübeleien bei Nacht – und um Perspektivwechsel. Der Song ist mir sehr wichtig.

Zwei All-Time-Favorites für unsere Playlist?

Kerstin Ott: „Don’t Stop Believin’“ von Journey – pure Energie. Und „Crossroads“ von Tracy Chapman – so tiefgehend.

Stell dir vor: Du machst ein veganes Dinner mit drei Persönlichkeiten. Wen lädst du ein?

Kerstin Ott: Elvis Presley, Mahatma Gandhi und Angela Merkel. Ich glaub, die hat richtig trockenen Humor. Und es gibt: vegane Klöße mit allem Drum und Dran.

Wenn du einen Tag Politikerin wärst – was würdest du verändern?

Kerstin Ott: Ich würde mich um echte Integration kümmern. Nicht: Leute herholen und in Container stecken. Sondern: mit Herz, mit System. Deutschland ist multikulti – und das ist gut so.

Zum Abschluss – was wünschst du dir für dich und für die Community?

Kerstin Ott: Gesundheit. Ohne sie ist alles nichts. Und: Macht euer Ding. Hört auf euer Herz, nicht auf andere. Ihr seid richtig, genau so wie ihr seid.

Kerstin Ott im Plantbased Podcast:

Das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview im Podcast. Wenn du das komplette Gespräch und die ausführlichen Antworten hören möchtest, höre unbedingt in den Plantbased Podcast mit Kerstin Ott rein.

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Fotos: Kerstin Ott/Instagram
NONA Studios

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