Vegane Milch für Kaffee, zum Backen oder aufschäumen selber machen mit Mylky
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Wer vegan lebt, laktoseintolerant ist oder sich pflanzlich ernährt, hat sich vermutlich schon durch die gigantische Zahl an verschiedenen Pflanzendrinks und Milchalternativen probiert. Ob Erbsen-, Soja-, Mandel-, Hafer- oder Reismilch – die Liste führt bis ins Unendliche (und noch viel weiter).
Marken wie Alpro, Oatly oder Provamel können da recht teuer sein mit knapp 2 € und mehr. Discounter Milchsorten bieten aber mittlerweile wirklich günstige Alternativen wie die beliebte Lidl “No Milk” – die stehen dem tierischen Pendant in nichts nach: Angereichert mit Protein, Calcium, Vitamin B12, Vitamin D und die Barrista-Editionen sind auch noch schaumig und cremig.
Bevor die Welle an Milchalternativen aus dem Boden geschossen ist, hat man im Internet bereits eine Menge Rezepte gefunden, um Pflanzenmilch selber zu machen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Verpackung und die Anzahl an Zusatzstoffen bestimmt man selbst.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Milch-Maker des schwedischen Startups Mylky ist spezialisiert auf das Zerkleinern von Nüssen, Hülsenfrüchten und Obssorten
- Das Gerät ist leicht zu bedienen und damit lässt sich in einer Minute vegane Milch, Smoothies oder Säfte herstellen
- Selber Pflanzenmilch zu machen bringt Vorteile: Weniger Verpackung, Kostenersparnis, Kontrolle über Zusatzstoffe
- Fazit: Der Mylky-Mixer kann sich lohnen, wenn man schnell unkompliziert vegane Milch zubereiten will
Je nach Sorte benötigt man zur Herstellung allerdings einen Mixer, der Nüsse, Samen oder Getreide zerkleinert. Haferflocken benötigen beispielsweise nicht ganz so viel Kraft wie Cashewkerne. Wer bereits einen Thermomixer hat, wird damit vermutlich hervorragend Milch zubereiten können. Ohne ein zusätzliches Gerät klappt die Herstellung ebenso, ist aber bedeutend schwerer – ich bin leider auch schon daran gescheitert.
Milch-Maker von Mylky: Die Maschine zum Pflanzenmilch selber machen
Mittlerweile gibt es Startups, die sich auf spezielle Mixer spezialisiert haben, um Milch aus Pflanzen zuhause einfach zuzubereiten. Also bedarf es nicht automatisch eines teuren Standmixers oder einer hochwertigen Küchenmaschine, um selbst vegane Milch zu machen. Wir durften das Gerät des schwedischen Unternehmens Mylky testen, um ganz eigene Pflanzenmilch-Kreationen zu zaubern.
Der Mylky-Mixer ist etwas praktischer aufgebaut als ein herkömmlicher Mixer oder Smoothie-Maker. Am Deckel der Kanne befindet sich der 120 Watt starke Messeraufsatz, der umgeben ist von einem kleinen Filterkorb für Nüsse, Obst, Getreidesorten oder andere Zutaten, die ihr in eurer Milch haben wollt. Das Sieb sorgt außerdem dafür, dass die Milch durch die Filterung klar und klumpenfrei von Nussrückständen oder Ähnlichem ist.
Die Reste können beispielsweise zu Proteinriegeln weiterverarbeitet werden. Von den Zutaten bleibt aber so gut wie nichts mehr über, eher ein kleiner Brei. Diese Trennung erleichtert zusätzlich die spätere Reinigung.
Wie kann man mit dem Mylky Pflanzenmilch selber machen?
Die Kanne des Milch-Makers muss mindestens mit 1,3 Litern gefüllt werden, insgesamt passen 1,6 Liter Wasser rein. Damit nicht extra ein Messbecher “dreckig” gemacht werden muss, befinden sich auf der Innenseite der Kanne Markierungen.
Ist die Mylky-Maschine mit Wasser gefüllt, kann das Sieb maximal bis zur Hälfte mit Mandeln, Haferflocken, Cashew-Kernen und anderen Wunsch-Zutaten wie Obst oder Getreidesorten gefüllt werden – wir haben uns jetzt erstmal die ersten drei beschränkt. Werdet einfach kreativ! Wer es gerne etwas süßer mag, kann etwas Birkenzucker, Agavendicksaft, Ahornsirup oder Zuckerrübensirup dazugeben. Kakao bzw. Schokoladenmilch kann auch direkt zubereitet werden – das müssen wir allerdings noch nachholen.
Dann kann das Sieb wieder um die Drehmechanik des Deckels geschraubt werden – passt dabei aber bitte auf, die Messer des Aufsatzes sind sehr scharf. Wichtig: Das Sieb muss einrasten. Wir haben mit dem Schredder die Nüsse und Haferflocken ein wenig zur Seite geschoben, damit die Mechanik greift.
Der Deckel kann dann einfach auf die Kanne gesetzt werden und dann macht der Mylky fast alles von allein. Es gibt nur zwei Knöpfe: Mode und Start bzw. Stop. Schließt man den Milky das erste Mal an, blinken zwei LEDs auf – ein Nuss-Symbol (Nutmilk) zum Schreddern und ein Symbol zur Selbstreinigung (Clean). Durch Drücken von “Mode” wechselt man zwischen den beiden Funktionen hin- und her. Damit der Mixer seinen Mix-Vorgang startet muss die “Nutmilk”-Anzeige rot leuchten. Dann einfach mit der Start-Taste das Go geben.
Nicht erschrecken, der Mixer legt direkt los und ist auch ein wenig laut dabei. Sollte der Mylky zwischenzeitlich eine “Pause” einlegen, bitte nicht sofort den Deckel abnehmen, ein Vorgang dauert etwas mehr als eine Minute und verfügt über drei Phasen. Erst, wenn beide Symbole wieder rot blinken, ist der Milch-Maker komplett durchgelaufen. Für einen vollmundigen Gehalt kann der Mixer einen zweiten Durchgang durchlaufen. Seid dazu aber schnell, sobald beide LEDs aufgehört haben zu blinken, mussten wir das Gerät erneut anschließen bzw. aus- und wieder einschalten, um ein weiteres Mal den Vorgang zu starten.
Danach war von den Nüssen so gut wie nichts mehr übrig, nur ein kleiner Breihaufen, den wir mit in unser Müsli gemischt haben. Das Wasser hat sich in Milch verwandelt, die ganz klar und ohne Nüsskrümmeln war. Erstaunt waren wir darüber, wie extrem schaumig die Milch geworden ist – daher eignet sie sich nach frischer Zubereitung perfekt für den Kakao oder Kaffee. Gemschmackstechnisch waren die Haferflocken besonders intensiv. Einziger Nachteil dabei: Wir fanden unseren Milchmix recht wässrig. Mit den richtigen Zutaten und ausprobieren kann man aber bestimmt daran feilen. Ebenso wie es mit einem Thermomix oder weniger leistungsintensiven Mixern der Fall ist.
Wir haben unsere fertige Milch in Glasflaschen abgefüllt – von Mylky gibt es auch separat eigene Milchflaschen aus Glas. Die Kanne kann einfach mit Wasser gespült werden und das Sieb ebenso. Beachtet jedoch, dass sowohl der Deckel als auch die offenen Anschlüsse nicht nass werden dürfen. Wer dabei noch mehr Arbeit sparen möchte, kann von der Reinigungsfunktion des Geräts Gebrauch machen. Die Klingen befreien das Sieb von groben Rückständen, wodurch man noch weniger Arbeit hat.
Laut Mylky ist die Milch im Kühlschrank dann 3-5 Tage haltbar – das ist aber auch davon abhängig, ob man etwas Salz hinzugibt, um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Vielleicht findet ihr unter unserem veganen Rezepten ein paar Ideen, was ihr mit euren nussigen Überbleibseln machen könnt.
Warum einen Mixer für Milch – kann man Pflanzenmilch selber ohne eine spezielle Maschine machen?
Prinzipiell ist es natürlich möglich jede andere Art von Shaker, Standmixer oder Thermomix zu verwenden, um Pflanzenmilch selber zu machen, wenn diese über genug Leistung verfügen. Der Vorteil bei einem speziellen Milch-Maker wie Mylky liegt aber in der Zeitersparnis: Da es ein spezielles Sieb zur Filterung der Zutaten gibt, ist der Mixer einfacher zu reinigen.
Auch die Herstellung funktioniert dadurch flotter – bei herkömmlichen Mixern muss man die groben Stückchen abseihen, bevor man die Milch klar genießen kann. Bei dem Mylky benötigt es knapp 60 Sekunden, bis die fertige Milch für Kakao, Kaffee, Müsli oder Proteinshakes verwendet werden kann.
Was sind die Vorteile eines Milch-Makers bzw. der Herstellung von eigener Pflanzenmilch?
Man spart Geld, in Vergleich zu teuren Milchalternativen
Eines der vielen (nicht zutreffenden) Argumente gegen den Veganismus ist ja leider, dass es zu teuer sei. Bei Fleischersatzprodukten und auch Käsealternativen trifft das zu: Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte gehören jedoch mit zu den günstigsten Lebensmitteln. Umso trauriger allerdings, dass beispielsweise die Oatly Hafermilch um die 2,19 € (pro Liter) kostet, obwohl die paar Zutaten gar nicht so kostspielig sind. Fragt man sich, ob bei diesen Produkten eine fairere Bezahlung im Spiel ist oder ob der Großteil der Pflanzendrinks biologisch angebaut wird. Im Vergleich zur tierischen Kuhmilch ist das leider fern von günstig.
Laut Mylky spare man mit dem Mixer und der eigenen Hafer-Pflanzenmilch-Produktion ca. 90 % im Vergleich zu den Tetra-Paks aus dem Supermarkt. Bei Nüssen wie Cheshew oder Mandeln verschiebe sich die Ersparnis:
Gesündere Pflanzenmilch ohne Zusatzstoffe?
Häufig enthalten handelsübliche Pflanzenmilchvarianten aus dem Supermarkt zusätzliche Inhaltsstoffe, darunter Säureregulatoren, Stabilisatoren und Emulgatoren. Wenn ihr zuhause eure Pflanzenmilch selber macht, habt ihr die volle Kontrolle über die Zutaten. Selbst produzierte, frische Pflanzenmilch ist reich an wichtigen Mineralien, Ballaststoffen und Mikronährstoffen, da sie nicht der ultrahohen Erhitzung unterzogen wird.
Jedoch muss man auch beachten, dass die vegane Pflanzenmilch im Supermarkt, Bio-Laden oder der Drogerie auch mit wichtigen Nährstoffen wie Calcium, Protein oder B12 angereichert wird. Das dient dazu, auch nährwert-technisch eine vollwertige Alternative zur Kuhmilch zu schaffen – ein Aspekt, der sich bei der Eigenproduktion noch etwas schwierig gestaltet.
Weniger Plastik, weniger Verpackungsmüll – Zero Waste ist das Stichwort
Der Nachhaltigkeitsaspekt ist bei der eigenen Herstellung von Pflanzenmilch nicht außer Acht zu lassen: 4,87 Milliarden Getränkekartons (Milchpackungen mit eingeschlossen) werden jährlich in Deutschland weggeschmissen. Getränkeverpackungen setzen sich aus diversen Materialschichten zusammen, darunter Kunststoff, Aluminium, Papier und Plastik. Hinzu kommt, dass diese Verpackungen größtenteils aus neuen Papier- und Plastikfasern bestehen und nur ein geringer Teil davon recycelt wird.
Da es bislang selten Pflanzenmilch in Glasflaschen zu erwerben gibt, fällt auch hier der Verbrauch an Tetra-Paks enorm ins Gewicht. Oftmals reichen die Getränkeverpackungen allein aus, um den gelben Sack einer vierköpfigen Familie schnell zu füllen.
Einwegprodukte und Plastikabfälle sind leider überall zu kaufen und landen oft in der Natur, in Meeren, Seen und Wäldern. Leider sterben im Jahr viele Tiere an den Überresten. Mit kleinen Veränderungen, wie der eigenen Herstellung von Milch, kann man schon eine Verbesserung bewirken und ein Bewusstsein für den eigenen Verbrauch entwickeln.
Wenn ihr noch mehr über vegane Pflanzenmilch erfahren wollt, schaut gerne bei dem Artikel von Theresa vorbei: Pflanzliche Milchalternativen auf Erfolgskurs.
Lohnt sich der Mylky Milch-Maker für eigene Pflanzendrinks?
Mit 179 Euro ist der Milchmaker des schwedischen Start-ups nicht gerade der günstigste. Thermomix-Geräte und Stabmixer von beispielsweise WMF bekommt man ab ca. 50 €.
Viele bringen aber nicht ausreichend Leistung, um Nüsse und festere Getreidearten zu zerkleinern. Zudem kann der Mylky-Mixer auch für Shakes, Smoothies und Säfte verwendet werden – ohne große Sauerei. In der Praxis hat er bei uns problemlos funktioniert, da er wirklich einfach zu bedienen und schnell zu säubern ist.
Wenn man den Hochrechnungen von Mylky glauben schenken mag, hätte man die Kosten des Milch-Makers in einem Jahr wieder raus (bei einem Verbrauch von 2 Litern Hafermilch in der Woche). Die Kostenersparnis ist so eine Sache: Je nachdem wie viel Milch man effektiv in der Woche verbraucht, kann es von Vorteil sein, seine Milch selbst zu machen. Allerdings fallen die Kosten für Nüsse wie beispielsweise Cashewkerne ins Gewicht. Zwar benötigt man für 1,3 Liter nur einen Bruchteil des Inhalts, da kommt aber auch was zusammen.
Auch, wenn man Verpackung bei den Milchkartons spart, muss die für zusätzliche Nüsse und Samen, die man in der Regel vielleicht nicht zuhause hat, obendrauf gerechnet werden. Sofern sich in der Nähe kein Unverpackt-Laden befindet.
Wer Spaß daran hat, seine eigenen Milch-Kreationen mit Schokolade, Erdbeeren oder was auch immer zu mixen und einen hohen Verbrauch hat, wird mit dem Mixer definitiv glücklich. Und wer ein Putzmuffel ist, hat damit besonders wenig Arbeit. Im Vergleich zu einem günstigen Mixer können wir auf jeden Fall sagen, dass die Nüsse erstaunlich gut zerkleinert werden und die Reinigung wirklich easy ist. Dadurch lässt sich Pflanzenmilch selber fix zubereiten. Viele Stabmixer von Ninja, WMF oder Bosch mit gleicher Leistung sind außerdem auch nicht viel günstiger.
Kennst du schon den Plantbased-Podcast? Hier reinhören:
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Sandra
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