Was sind die Unterschiede zwischen vegan und vegetarisch?
Bei so vielen Ernährungsformen verliert man schnell den Überblick: Vegan, vegetarisch, flexitarisch. Doch was ist der Unterschied zwischen vegan und vegetarisch?
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Veggie hier, Plantbased da: Pflanzenbasierte Ernährungsformen wie Veganismus und Vegetarismus boomen –  und sind definitiv mehr als ein Trend. Rund 9 Prozent der deutschen Bevölkerung leben derzeit vegetarisch. Waren es 2015 gerade mal 5 Millionen Vegetarier und Veganer, sind es nun circa 8 Millionen Menschen und die Zahlen klettern die Salatbowl nach oben.

Besonders Kampagnen wie der Veganuary – der mittlerweile fast unumgänglich ist – regen immer mehr Menschen dazu an, sich über Ernährung und Tierschutz zu informieren. Aber was sind eigentlich die Unterschiede zwischen vegan und vegetarisch?

Die Wichtigste in Kürze:

Was ist der Unterschied zwischen vegetarisch und vegan?

Veganer und Vegetarier unterscheiden sich in der Ernährung, haben aber eins gemeinsam: Das Tierwohl. Die meisten leben nämlich für die Tiere vegetarisch oder vegan. Es gibt aber noch viel mehr Gründe, wie beispielsweise der Ökologie oder Gesundheit. Daher handelt es sich bei beiden Ernährungsformen eher um einen Lifestyle oder eine Philosophie nach der man lebt. Sowohl Vegetarier als auch Veganer lehnen die industrielle Massentierhaltung ab.

Was essen Vegetarier und was Veganer? Menschen, die sich vegetarisch ernähren, streichen Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte – getötete Tiere – von ihrem Speiseplan. In der Regel essen Vegetarier nur Produkte, die von Tieren erzeugt werden, wie beispielsweise Eier, Milchprodukte (Käse, Joghurt, Quark) oder Honig.  Allerdings gibt es da innerhalb der Vegetarier nochmal verschiedene Abstufungen. Veganer hingegen essen weder Tiere noch deren Erzeugnisse.

Holzbrett mit rohem Fleisch. Eine Eierkarton mit Eiern und ein Glas mit Milch
Vegetarier zählen Milchprodukte und Eier zu ihrer Ernährung, Veganer streichen alles, was mit der Tierindustrie zu tun hat.

Vegan lebende Menschen lehnen Lederwaren, Seide, Daunen, Pelz oder Wolle ab, die häufig für Kleidung, Taschen, Decken verarbeitet werden. Genauso sieht es beispielsweise in Bezug auf Pflegeprodukte, Kosmetika oder Reinigungsmittel aus, die oft an Tieren, wie Mäusen, zunächst getestet werden. Auch Freizeitaktivitäten, wie das Spazieren mit Alpakas oder der Besuch von Zirkussen und Zoos werden gemieden.

Warum ihr auch als Nicht-Veganer Zoos meiden solltet, könnt ihr in unserem Artikel nachlesen und erfahren, warum Zoos nicht cool sind.

Was zählt als vegetarisch?

Batmans Bösewicht Pinguin (Danny DeVito) oder die Musikerin Pink gehören zu heutigen Prominenten, die sich für den Vegetarismus aussprechen. Die Wurzeln des Vegetarismus reichen jedoch bis ins 19. Jahrhundert zurück. Seit der Gründung der englischen Vegetarian Society in 1847 wurde diese Lebensweise maßgeblich geprägt. Vorwiegend essen Vegetarier Pflanzen, ebenso wie tierische Erzeugnisse.

Fleisch und Fisch sind theoretisch nicht vegetarisch. Innerhalb des Vegetarismus gibt es jedoch Abstufungen, welche sich in der Ernährung unterscheiden.

Das essen Vegetarier unterschiedlicher Ernährungsformen:

Ernährung

Wird gegessen

Wird nicht gegessen

Ovo-Lacto-Vegetarier (Größte Gruppe an Vegetariern)

Milchprdodukte und Eier

Fleisch und Fisch

Lacto-Vegetarier

Milchprodukte

Eier

Ovo-Vegetarier

Eier

Milchprodukte

Ernährung

Ovo-Lacto-Vegetarier 

Milch-produkte und Eier

Fleisch und Fisch

Lacto-Vegetarier

Milch-produkte

Eier

Ovo-Vegetarier

Eier

Milch-produkte

Neben den offensichtlichen Produkten wie Salami, Mortadella, oder Fischstäbchen, die nicht zu einer vegetarischen Ernährung zählen, gibt es eine Hand voll Inhaltsstoffe, auf die Vegetarier aufpassen müssen:

Damit ihr beim Lesen im Supermarkt keine Wurzeln schlagt und sämtliche E-Nummern auswendig lernt, legen wir euch eine App ans Herz. Mit der CodeCheck Appkönnt ihr so gut wie jedes Produkt scannen und Infos über Inhaltsstoffe bekommen wie glutenfrei, vegan, vegetarisch oder laktosefrei.

Plantbased bedeutet nicht gleich vegan.
Plantbased, Pflanzenbetont - das sind alles Begriffe, die nicht gleichzusetzen sind, mit einer veganen Ernährung.

Was genau ist vegan?

Den Unterschied zwischen vegan und vegetarisch kennen wir nun: Bei veganer Ernährung handelt es sich um eine ausschließlich pflanzliche Kost, bei der jegliche Lebensmittel, die aus tierischer Herkunft stammen, vermieden werden.

Was ist der Unterschied zwischen vegan und Veganer? Menschen, die sich als Veganer bezeichnen, verfolgen eine vegane (rein pflanzliche) Lebensweise. Dabei soll so viel Tierausbeutung wie möglich reduziert werden:

"Veganism is a philosophy and way of living which seeks to exclude – as far as is possible and practicable – all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose; and by extension, promotes the development and use of animal-free alternatives for the benefit of animals, humans and the environment. In dietary terms it denotes the practice of dispensing with all products derived wholly or partly from animals."

Warum heißt es vegan? Das Wort  „vegan“ wurde von Donald Watson geprägt, dem Gründer der Vegan Society. Es ist eine verkürzte Version von „ve-etari-an“, die aus den beiden Anfangs- und Endbuchstaben besteht. Offiziell ist der Begriff seit 1944 – in dem Jahr wurde die Vegan Society ins Leben gerufen. Diese ging als eigenständige Organisation aus der Vegetarian Society hervor.

Diese Produkte sind überraschend vegan!

Es gibt Lebensmittel wie Oreos, die zufällig vegan sind. Teller mit Oreo Keksen
Viele wissen es bereits: Die Classic Oreos sind vegan. Mit einer leckeren Hafermilch schmecken sie aber noch besser.

Wie bereits erwähnt, gibt es einige Inhaltsstoffe, auf die man schon als Vegetarier achten muss, noch etwas kniffliger sind es als vegan lebender Mensch aus. Allerdings gibt es auch Grund zur Freunde: Es gibt eine riesige Palette an veganen Schleckermäulchen, die zufällig vegan sind:

Es gibt noch viele weitere Produkte, die zufällig vegan sind. Sei es gewollt oder ungewollt, weil jemand das Milchpulver vergessen hat. Aufgrund des mittlerweile gigantischen Sortiments an veganen Ersatzprodukten, müsst ihr nicht auf den Zufall hoffen. 

Gerade im Veganuary wird der Einstieg in den Veganismus jedes Jahr erheblich erleichtert. Immer mehr Unternehmen und Menschen nehmen an der Vegan-Challenge teil. Obendrauf befürworten jede Menge Prominente Vertreter wie Billie Eilish, Paul McCartney oder Atze Schröder den Veganuary.

Wir haben im Podcast mit Christopher Hollmann, dem Germany Director von Veganuary, über den Wandel des Veganismus gesprochen – hört gerne rein!

Podcast zum Veganuary:

Vegan oder vegetarisch, was ist gesünder?

Verschiedene Smoothies in Plastikflaschen umzingelt von frischem Obst und Gemüse
Egal um welche Ernährung es geht, die gesündeste ist die Ausgewogene und das geht auch vegan oder vegetarisch.

Woher bekommen Vegetarier und Veganer ihre Nährstoffe? 

Die Frage hat vermutlich jeder schon mal gehört, der sich für eine pflanzliche Ernährung entschieden hat. Wichtig ist zunächst: Tierische Produkte haben kein Monopol auf einen bestimmten Nährstoff. Dennoch schwirren oft noch Mythen um die rein pflanzliche Ernährung umher, wenn es um Vitamine und Nährstoffe geht. Ganz oben mit dabei: Vitamin B12. Dabei handelt es sich beispielsweise um den potenziell kritischsten Nährstoff bei einer veganen Ernährung.

Alles zum Thema Vitamin B12 gibt’s in einem Artikel von Yannick zu lesen. Da findet ihr alle Antworten auf die Fragen: Für was ist VitaminB12 alles gut? Was sind die Symptome von B12?

Pauschal kann jedoch keine Aussage getroffen werden, ob eine vegane oder vegetarische Ernährung gesünder sei, da es nicht „Die Vegane Ernährung“ oder „Die Vegetarische“ Ernährung gibt. Ob Mischköstlich oder Pflanzenbasiert: Wichtig ist auf die Vollwertigkeit zu achten.

Patrik Baboumian trägt James Wilks, James Cameron und Co
Der stärkste Mann Deutschlands (Patrik Baboumian) lebt vegan und sieht dabei krasser aus, als Wolverine.

Geht es nicht gerade um B12, dann bekommt ein Pflanzenfresser bestimmt zu wenig Proteine oder? Falsch! Manch einer ist verblüfft, wenn er erfährt, in was alles Protein enthalten ist: Soja, Reis, Dinkel, Hafer, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen. Und mit dieser Fülle an Auswahl lassen sich proteinreiche, neue Rezepte entdecken. Unser veganes Rezept zu Proteinbrownies mit schwarzen Bohnen ist perfekt für euer Craving nach Schokolade.

Zum Glück gibt es in den letzten Jahrzehnten auch immer mehr vegetarische und vegane Sportler, die beweisen, dass mit pflanzlicher Kost Höhchstleistungen erzielt werden können. Ein Beispiel dafür ist der stärkste Mann Deutschlands, Patrik Baboumian. 

Vegan, Vegetarisch, Flexitarisch – was gibt es noch?

Welche Ernährungsformen außer vegan und vegetarisch gibt es noch?
Neben den gängigen Ernährungsformen, gibt es noch viele weitere mit ähnlichem Ziel.

Es gibt jedoch nicht nur Unterschiede zwischen vegan und vegetarisch, sondern auch noch zwischen vielen anderen Ernährungsformen:

  • Was essen Freeganer? Im Vergleich zu den anderen Lifestyles oder Ernährungsformen, schließen Freeganer keine bestimmten Lebensmittel aus.  Freeganer fokussieren die Kritik an der Wegwerfgesellschaft. Aus Gründen der Nachhaltigkeit bauen sie selbst Essen an oder nehmen zu sich, was andere wegwerfen.
  • Was essen Flexitarier? Flexitarier könnte man auch als „Teilzeit-Vegetarier“ bezeichnen. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln ist ihnen ebenso wichtig. Daher essen sie nur zu Anlässen oder sehr selten Fleisch, das möglichst nicht aus der Massentierhaltung.
  • Was essen Pescetarier? Im Gegensatz zu Vegetariern steht bei Pescetariern zusätzlich noch Fisch und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan. Lehnen jedoch Fleisch ebenso ab.
  • Was essen Rohköstler? Meist greifen Rohköstler zu Obst und Gemüse, welche sie bis maximal 40 Grad (zum Schutz der Vitamine und Nährstoffe) erhitzen. In seltenen Fällen greifen sie auch zu unverarbeitetem Fisch oder Fleisch.
  • Was essen Frutarier? Frutarier nehmen alles zu sich, was die Natur „freiwillig“ hergibt. Dazu gehört Fallobst, Beeren, Nüsse, Samen, Tomaten, Kürbisse, Hülsenfrüchte und Getreide. Wichtig ist dabei, dass die „Ursprungs-Plfanze“ heile bleibt.

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Foto-Credits: Pexels(Jullnars, Ella Olsson, Fuzzy Rescue, Lauris Rozentāls, Polina Tankilevitch)

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