Kann ich das essen? – Hinter diesen Zutaten verstecken sich tierische Inhaltsstoffe
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Zutatenlisten genauestens überprüfen gehört zum Alltag beim veganen Einkauf. Viele Produkte sind vegan, aber nicht mit einem offiziellen Vegan-Logo gekennzeichnet. Hinzu kommt, dass sich dort manchmal tierische Zutaten verstecken, die auf den ersten Blick nicht leicht erkennbar sind. Sie haben oft eine chemische Bezeichnung, die Laien nicht erkennen. Umso wichtiger ist es, die Inhaltsstoffe genau zu überprüfen, um versteckte, tierische Zutaten sofort zu entdecken. In diesem Artikel findest du eine Auflistung von Zusatzstoffen, die tierischen Ursprungs sind und häufig übersehen werden. Außerdem klären wir über die größten Irrtümer auf, wenn es um vegane Zutatenlisten geht.
Was sind E-Nummern?
E-Nummern sind Zusatzstoffe in Lebensmittelprodukten, die eine europäische Zulassung besitzen. Das „E“ steht also für Europa. Es gibt über 300 verschiedene E-Nummern, die unter anderem für Emulgatoren, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe stehen. Einige davon sind vegan, andere nicht. Manche E-Nummern können tierischen Ursprungs sein, müssen aber nicht.
Hinter welchen E-Nummern verstecken sich tierische Inhaltsstoffe?
- E101: Vitamin B2. Kann sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein
- E120: Karmin/Chochineal/Cochellin: Roter Farbstoff, der aus Cochenilleschildläusen gewonnen wird.
- E132: Farbstoff Indigotin (Dunkelblau)
- E153: Pflanzenkohle (Schwarzer Farbstoff)
- E161g: Farbstoff Canthaxathin (Rot)
- E163: Antocyane (rote, blaue oder violette Farbstoffe)
- E304: Ascorbinsäureester. Sollen den Vitamin-C-Gehalt in fettreichen Speisen erhöhen.
- E322: Lecithin (Emulgator)
- E325: Natriumlactat (Feuchthaltemittel und Säureregulator)
- E422: Glycerin (Feuchthalte- und Süßungsmittel)
- E432 – E436: Polysorbate (Emulgatoren, Konstrastverstärker und Stabilisatoren)
- E441: Gelatine (Wird aus Bindegewebe, vor allem Häuten und Knochen, vom Rind oder vom Schwein hergestellt.)
- E442: Ammoniumphosphatide (Emulgatoren)
- E445: Glycerinester (Stabilisator aus Wurzelharz)
- E470 – E479: Bestandteile von Speisefettsäuren
- E481 – E483: Emulgatoren und Mehlbehandlungsmittel
- E491 – E495: Emulgatoren (gehören zu den Sorbitanfettsäureester)
- E542: Knochenphosphat (meist aus Schweine und Rinderknochen)
- E570: Speisefettsäuren (dienen als Trägerstoff, Trennmittel und Überzugsmittel)
- E585: Eisen-II-laktat
- E631: Dinatriuminosinat (Geschmacksverstärker)
- E634 – E635: Geschmacksverstärker
- E640: Glycin (Geschmacksverstäker)
- E901: Bienenwachs
- E904: Schellack
- E920 – E921: L-Cysteine (Aminosäure aus Tierhaaren oder Federn)
- E966: Laktit (Alkohol von Milchzucker)
Hinter diesen E-Nummern können sich tierische Bestandteile verstecken.
Zugesetzte Vitamine mit tierischen Bestandteilen
In vielen Produkten sind häufig Vitamine zugesetzt, die auf den ersten Blick vegan erscheinen. Manchmal können sie jedoch tierische Bestandteile enthalten. Achte deshalb immer auf die vegane Zertifizierung, wenn du Produkte mit diesen Vitaminen in der Zutatenliste siehst:
- Vitamin A
- Vitamin B
- Vitamin D und D3
Ist Milchsäure vegan?
Viele stellen Lebensmittelprodukte, in deren Zutatenliste Milchsäure und Pektin (E340) aufgeführt sind, wieder zurück ins Regal. Doch tatsächlich wird Pektin mittlerweile in den meisten Fällen aus Äpfeln oder Zitrusfrüchten hergestellt. Milchsäure ist ein natürliches Konservierungsmittel. Es entsteht aus der Fermentierung von pflanzlichen Lebensmitteln wie z.B. Sauerkaut und ist somit vegan.
Weitere versteckte tierische Inhaltsstoffe
- Albumen: Hiermit ist Eiklar oder Eiweiß gemeint. Es ist häufig in Brot, Fertiggerichten, Gebäck und Teigwaren enthalten.
- Ghee: Ghee ist vor allem in indischen Raum sehr beliebt. Es handelt sich um eine geklärte Butter (Butterreinfett).
- Honig: Viele wissen gar nicht, dass Honig nicht vegan ist. Die Bienen stellen Honig zum eigenen Verzehr und zum Ausbau ihres Stockes bzw. der Waben her. Es handelt sich also um ein tierisches Produkt.
- Kasein: Hauptprotein in Kuhmilch. Es wird aber oft als Bindemittel in beispielsweise Süßigkeiten oder Soßen verwendet, sowie in Kosmetika, Haushaltsartikeln etc.
- Isinglass/Hausenblase: Isinglass (deutsch Hausenblase) ist die getrocknete Schwimmblase des Störes Hausen (Fisch). Damit werden vor allem Getränke wie Bier (nur ausländisches Bier, laut Deutschem Reinheitsgebot dürfen tierische Stoffe nicht verwendet werden), Wein oder Säfte geklärt.
- Lab: Lab ist ein Gemisch aus Enzymen, die aus den Mägen von jungen Kühen, Schafen und Ziegen stammen.
Unser Tipp: Die App Codecheck zum schnellen Prüfen der Zutaten
Unser Tipp: App als Überprüfungstool nutzen
Wenn es mal schnell gehen muss und du keine Zeit oder Lust hast, lange Zutatenlisten zu studieren, kann dir z.B. die App Codecheck weiterhelfen. Durch das Scannen des Barcodes liefert sie dir schnell und zuverlässig alle wichtigen Fakten zu den Inhaltsstoffen des Produkts. Auf einen Blick erkennst du, ob sich im Produkt versteckte tierische Inhaltsstoffe befinden.
Nachfragen lohnt sich
Generell gilt natürlich: Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Inhaltstoff vegan ist oder nicht, frage beim Hersteller nach. Dort bekommst du meistens recht schnell eine Antwort und kannst so auf Nummer sicher gehen. Und keine Sorge: Die Herstellerfirmen müssen solche Aussagen sicher und genaustens an die Verbraucher:innen weitergeben, da mögliche allergische Reaktionen mit bestimmten Stoffen unbedingt vermieden werden sollen.
Wenn du dir nun unsicher bist und Bedenken hast, all das auch wirklich zu erkennen, sei unbesorgt: Diese Zusatzstoffe sind oft in Fertiggerichten und Süßigkeiten enthalten. Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen veganen Ernährung stehen diese Produkte wahrscheinlich sowieso weniger auf deinem Speiseplan.
Falls du dann aber mal auf Fertigprodukte und Abgepacktes zurückgreifst und keine Lust hast, die Zutatenliste durchzugehen, verlasse dich auf die vegane Zertifizierung durch beispielsweise die Veganblume oder das V-Label. Mittlerweile gibt es so viele leckere Alternativen. Aufwand und Verzicht sind dabei nicht nötig und du kannst ohne schlechtes Gewissen dein pflanzliches Essen genießen.
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Julia Kein
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