Klimawandel, Serienmörder und Vampire – Dr. Mark Benecke im Interview
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Was verbindet Adolf Hitlers mutmaßlichen Schädel, Vampirismus und Veganismus? In dieser besonderen Folge des „Plantbased Podcast“ sprechen wir mit Dipl.-Biol. Dr. rer. medic., M.Sc., Ph.D. Mark Benecke, dem bekanntesten Kriminalbiologen Deutschlands, über seine spektakulären Fälle und sein Engagement für eine bessere Welt. Bekannt aus TV-Dokumentationen und als Bestsellerautor, gibt Mark uns faszinierende Einblicke in seine Arbeit, seine Einstellung zum Leben und seine Motivation, vegan zu leben. Wir sprechen über spektakuläre Fälle, die er untersucht hat – von Hitlers mutmaßlichem Schädel bis hin zu real existierendem Vampirismus – sowie über die Herausforderungen des Klimawandels und was wir aktiv dagegen tun können.
Mark, der für seine Ehrlichkeit und seinen wissenschaftlichen Ansatz bekannt ist, teilt auch seine Reise hin zum Veganismus und warum er HappyCow–Top-Bewerter wurde. Dieses Interview ist ein Muss für alle, die nicht nur von True Crime fasziniert sind, sondern auch an Tierschutz, Veganismus und Klimaschutz interessiert sind.
Das erwartet dich im Interview & Podcast mit Dr. Mark Benecke:
- Warum Veganismus laut Mark Benecke eine der schnellsten Lösungen für den Klimawandel ist.
- Was Mark Benecke in Gesprächen mit Serienmördern wie Luis Alfredo Garavito lernte.
- Warum Mark Benecke die Nutzung tierischer Produkte in Zoos für ein großes Problem hält.
- Lerne, warum der Kriminalbiologe den Tod als rein wissenschaftlichen Prozess betrachtet.
- Wie Mark und seine Frau Europas größte Studie über Real-Life-Vampirismus durchführten.
- Warum Mark findet, dass Meinungen nichts mit Wissenschaft zu tun haben.
- Warum Mark Benecke ermahnt, dass wir uns vom Mythos des Klimawandel-Anpassens verabschieden müssen.
- Finde heraus, wie Mark Benecke die Untersuchung von Adolf Hitlers mutmaßlichem Schädel in Moskau erlebte.
- Warum Mark Benecke von Lebensmittelkonzernen enttäuscht ist und wie sie vegane Optionen falsch vermarkten.
- Die Wahrheit über den Einfluss von Zoos auf den Artenschutz.
Videopodcast auf YouTube anschauen:
Hier findest du einen Ausschnitt des Interviews.
Das komplette Interview gibt es im Podcast.
Du bist wohl einer der bekanntesten Kriminalbiologen weltweit und hast schon über die FBI-Akademie hinaus an unzähligen spektakulären Fällen gearbeitet. Was hat dich eigentlich ursprünglich dazu bewegt, Kriminalbiologe zu werden?
Mark Benecke: Das war eher Zufall. Schon als Kind habe ich gerne Dinge gesammelt, sortiert und untersucht. Meine Eltern haben das sogar gefördert und mir ein kleines Labor im Kinderzimmer eingerichtet. Später, während meines Biologiestudiums, wurde ich auf genetische Fingerabdrücke aufmerksam – die kamen damals gerade in die Forensik – und habe ein Praktikum am Institut für Rechtsmedizin gemacht. Da bin ich in den Keller geraten, wo die Leichen waren – und der Rest ist Geschichte.
Du hast wirklich eine beeindruckende Karriere hinter dir. Von Adolf Hitlers mutmaßlichem Schädel bis hin zu Gesprächen mit Serienmördern. Was bleibt dir dabei besonders in Erinnerung?
Mark Benecke: Es gibt viele Dinge, die mich faszinieren. Aber etwas, das immer wiederkommt, ist, wie ehrlich viele der Täter in Gesprächen sind, wenn man ihnen auf Augenhöhe begegnet. Sie erklären oft genau, was sie getan haben und warum. Das hilft nicht nur bei der Aufklärung, sondern zeigt auch Muster auf, wie solche Verbrechen in Zukunft verhindert werden könnten.
Was hat dich besonders an dem Gespräch mit Luis Alfredo Garavito, einem der schlimmsten Serienmörder Kolumbiens, der wohl 250 Kinder auf dem Gewissen hat, beeindruckt?
Mark Benecke: Was mich wirklich beeindruckt hat, war seine Offenheit. Er hat sehr detailliert erklärt, wie er seine Taten vorbereitet und durchgezogen hat. Das klingt schockierend, aber wenn man genau zuhört, kann man aus solchen Gesprächen wichtige Schlüsse ziehen. Zum Beispiel, wie man bestimmte Verhaltensweisen frühzeitig erkennen und eingreifen kann. Interessanterweise war er dabei nicht reumütig, sondern fast analytisch, was eine Zusammenarbeit erleichtert, wenn auch auf eine makabere Art. Aber etwas, das immer wiederkommt, ist, wie ehrlich viele der Täter in Gesprächen sind, wenn man ihnen auf Augenhöhe begegnet. Sie erklären oft genau, was sie getan haben und warum. Das hilft nicht nur bei der Aufklärung, sondern zeigt auch Muster auf, wie solche Verbrechen in Zukunft verhindert werden könnten.
Was war einer der bizarrsten Fälle, mit denen du konfrontiert wurdest?
Mark Benecke: Einer der kuriosesten Fälle war ein mutmaßlicher Mord in einem „verschlossenen“ Haus. Die Polizei war sich sicher, dass die Tochter ihre Mutter erstochen hatte. Aber als wir das Haus untersuchten, stellte sich heraus, dass es alles andere als verschlossen war – es gab unzählige offene Zugänge. Dazu kamen merkwürdige Spuren an den Türen, die eindeutig auf einen Einbruch hindeuteten. Am Ende passte nichts von dem, was die Anklage behauptete. Solche Fälle bleiben einem einfach im Kopf.
Was glaubst du, passiert nach dem Tod?
Mark Benecke: Das hängt von der Umgebung ab. In der Wüste trocknet der Körper aus, im Wasser bildet sich Fettwachs. Wissenschaftlich betrachtet ist das alles messbar und abhängig von äußeren Faktoren. Übernatürliches gibt es dabei aus meiner Sicht nicht. Für mich ist der Tod ein rein physikalischer Prozess. Die Überreste werden Teil der Natur und des Kreislaufs, das finde ich eigentlich etwas sehr Beruhigendes.
Das ist ein sehr rationaler Ansatz. Würdest du sagen, dass diese Denkweise dir auch im Alltag hilft, insbesondere in deinem Beruf?
Mark Benecke: Absolut. Mein Job erfordert es, sachlich und logisch zu denken. Emotionen sind wichtig, aber sie dürfen den Blick auf die Fakten nicht trüben. Diese Denkweise hilft mir, schwierige Situationen besser zu meistern und Lösungen zu finden. Es ist auch eine Art, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, anstatt sich von Ängsten oder Spekulationen leiten zu lassen.
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Du kannst dir denken, warum wir hier für ´Plantbased´ und ´This Is Vegan´ sprechen - du lebst auch vegan. Wie kam es dazu?
Mark Benecke: Meine Frau und ich haben vor etwa zehn Jahren angefangen, genauer hinzusehen. Wir wollten sowieso keine Tierprodukte verwenden, aber je mehr wir uns informiert haben, desto mehr wurde uns klar, wie viele „versteckte“ Tierprodukte überall enthalten sind. Dann ging eine Lampe nach der anderen auf, und heute könnten wir uns ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen.
Was würdest du Menschen raten, die vegan leben wollen?
Mark Benecke: Fangt einfach an. Heute gibt es so viele Optionen, dass es kein Hexenwerk mehr ist. Und der Impact ist enorm: Allein der Verzicht auf Tierprodukte gibt etwa 60 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen frei – sofort! Das ist besser für die Umwelt, für Tiere und auch für die eigene Gesundheit.
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Gibt es bestimmte Herausforderungen, die dir auf deiner veganen Reise begegnet sind?
Mark Benecke: Oh ja, besonders in den Anfängen war es oft schwierig. Es gab kaum vegane Alternativen, besonders auf Reisen. Wir haben uns oft mit Weißbrot, Oliven und ein paar Basics über Wasser gehalten. Aber heute ist das viel einfacher geworden, auch dank Apps wie HappyCow, die uns wirklich oft gerettet haben. Ich liebe es, vegane Restaurants auszuprobieren und bin hier mittlerweile Top-Reviewer und unterstütze das gerne.
Wie motivierst du dich persönlich, immer wieder solche wichtigen Themen anzugehen, auch wenn es manchmal Gegenwind gibt?
Mark Benecke: Ich denke, es ist eine Mischung aus Neugier und Verantwortungsbewusstsein. Ich liebe es, Dinge zu erforschen und Menschen zu informieren. Natürlich gibt es auch Momente, in denen man sich fragt, ob die Arbeit wirklich etwas bewirkt. Aber selbst kleine Veränderungen können Großes bewirken. Das motiviert mich weiterzumachen.
Du bist auch politisch aktiv und setzt dich für den Klimaschutz ein. Was ist hier deine Botschaft?
Mark Benecke: Wir müssen die Fakten akzeptieren: Der Klimawandel ist real und schreitet schnell voran. Anpassung alleine wird uns nicht retten – wir müssen aktiv handeln. Und der Verzicht auf Tierprodukte ist dabei eine der wirksamsten Sofortmaßnahmen.
Gibt es eine konkrete Maßnahme, die du sofort umsetzen würdest, wenn du könntest?
Mark Benecke: Ich würde alle öffentlichen Einrichtungen dazu verpflichten, komplett auf pflanzliche Ernährung umzusteigen. Es ist nicht nur machbar, sondern auch gesünder und nachhaltiger. Und es würde ein wichtiges Zeichen setzen.
Was glaubst du, könnten wir als Gesellschaft besser machen, um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen?
Mark Benecke: Es muss viel mehr Aufklärung geben, vor allem über die konkreten Folgen unseres Handelns. Es reicht nicht aus, den Klimawandel abstrakt zu erklären. Menschen müssen verstehen, wie ihre Entscheidungen direkt damit zusammenhängen. Jeder von uns hat die Macht, durch kleine Veränderungen einen großen Unterschied zu machen. Zum Beispiel, indem wir weniger fliegen, weniger konsumieren oder uns pflanzlich ernähren. Solche Maßnahmen sind nicht nur effektiv, sondern oft auch kostengünstig und gesund.
Vielen Dank, Mark, für dieses tiefgründige Gespräch. Gibt es noch etwas, das du unseren Zuhörer:innen mit auf den Weg geben möchtest?
Mark Benecke: Ja, bleibt offen für Neues und hinterfragt die Dinge, die euch selbstverständlich erscheinen. Nur so können wir wachsen und die Welt ein bisschen besser machen. Danke, dass ich hier sein durfte!
Dr. Mark Benecke im Plantbased Podcast:
Das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview im Podcast. Wenn du das komplette Gespräch und die ausführlichen Antworten hören möchtest, höre unbedingt in den Plantbased Podcast mit Mark Benecke rein.
Im Podcast sprechen wir noch tiefer über die oben angeschnittenen Themen und tauschen uns insbesondere über den Klimawandel, Veganismus, Real Life Vampirismus und seine Herangehensweise an kriminalbiologische Fälle aus.
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Yannick
Fotos: Mark Benecke / Ines Benecke / benecke.com
Titelfoto: Fuenfwerken Design AG
Gubener Plastinate, Weimann & Prokop, Julian Roder, Claus Puetz, Boris Roedel
Cover/Spotify/YouTube: Jan Zappner / re:publica
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