Stifte zum Einpflanzen! – Interview mit Sprout World-Gründer Michael Stausholm
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Das Start-Up Sprout World aus Dänemark lässt Bleistifte nach Gebrauch in eine Pflanze verwandeln. Klingt vielleicht erstmal sonderbar, ist aber tatsächlich eine bemerkenswerte Erfolgsstory. Die Idee des Gründers Michael Stausholm ist es, einen nachhaltigen Bleistift als die Alternative zum klassischen Werbekugelschreiber aus Plastik zu etablieren. Denn dieser ist noch immer der meistverkaufte Werbeartikel weltweit. Jeden Tag werden rund 135 Millionen Plastikkugelschreiber produziert, die meisten von ihnen bedruckt mit Logos und Slogans. Alle diese Stifte werden irgendwann als riesige Menge Plastik auf den Mülldeponien landen. Die Idee, stattdessen einen nachhaltigen Bleistift, der sich nach Gebrauch in eine Pflanze verwandeln kann, entsprechend zu personalisieren oder farbig zu bedrucken, konnte in den letzten Jahren namhafte Unternehmen auch in Deutschland wie etwas Porsche, die Bahn oder Schöffel überzeugen.
Gründer Michael Stausholm reiste 1993 nach Indonesien, wo er 14 Jahre lang lebte und zu grünem Unternehmertum und Nachhaltigkeit fand. Zwischen 1996 und 2006 arbeitete er für Unternehmen wie Nike und Walmart und half ihnen dabei, nachhaltigere und verantwortungsvollere Textilproduktionsprozesse zu etablieren. 2013 brachte Stausholm den Sprout-Bleistift in Dänemark auf den Markt und gründete das Unternehmen Sprout World.
Michael Stausholm hat Interviews für CNN Money, Forbes, Fortune, Huffington Post, die Daily Mail und viele andere internationale Medien gegeben und hat im Namen der Vereinten Nationen, bei der Sustainable Brands Conference und vielen weiteren öffentlichen und privaten Veranstaltungen als Keynote-Speaker sein Wissen zum Besten gegeben.
Im Interview mit This Is Vegan verrät er, warum auch Promis, wie Michelle Obama, auf Sprout-Bleistifte schwören, wie er Nachhaltigkeit in seinen Alltag integriert und verrät euch seine Top 5-Tipps für alle, die noch mehr Nachhaltigkeit in ihren Alltag integrieren möchten.
Michael Stausholm: Die Idee des pflanzbaren Bleistifts stammt nicht von mir. Studenten des MIT in Boston hatten die Idee. Im Rahmen ihres Studiums wurden sie gebeten, ein grünes Büroprodukt zu entwickeln. Sie präsentierten ihre Idee auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter, wo ich den Bleistift im Jahr 2013 zum ersten Mal sah. Ich fand die Idee genial und war sofort davon überzeugt, dass man damit ein Unternehmen gründen kann. Ich habe mir zunächst die Rechte für den europäischen Markt gesichert und war damit recht schnell erfolgreich. Heute besitze ich alle Patente und Rechte an dem Stift und verkaufe ihn weltweit.
Michael Stausholm: Das Besondere an unseren Bleistiften ist, dass sie so einfach wie genial sind. Sie sind ein absolut nachhaltiges No-Waste-Produkt, das sogar ein zweites Leben führen kann. Sie zeigen anschaulich, was Umweltschutz und Nachhaltigkeit bedeuten. Zum einen bieten wir verschiedene fertige Editionen für Privatkunden an, wie zum Beispiel unsere Happy Bee Edition, bestehend aus 5 Stiften, aus denen bienenfreundliche Kräuterpflanzen wachsen können. Oder unsere Love Edition, bei der die Bleistifte mit kleinen Liebesbotschaften graviert werden. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, die Bleistifte ganz individuell zu personalisieren. Dies ist bereits ab einer Menge von 10 Stiften möglich, Privatkunden verschenken sie z.B. mit Namen graviert an Schulkinder oder nutzen sie als Save-The-Date für Hochzeiten. Firmenkunden bestellen unsere Bleistifte in großen Mengen und bedrucken oder gravieren sie mit ihren Logos und Slogans und integrieren die Bleistifte in verschiedene Marketingkampagnen. So tragen sie definitiv dazu bei, den Plastikmüll zu reduzieren.
Denn man bedenke: Der typische Werbekugelschreiber mit Logo oder Slogan ist immer noch der meistverkaufte Werbeartikel der Welt. Jedes Jahr werden 50 Milliarden Stifte produziert und verkauft. Das sind 135 Millionen Plastikstifte pro Tag! Eine riesige Menge an Kunststoff, die früher oder später auf der Mülldeponie landet. Wenn wir nur einen winzigen Bruchteil dieser Plastikstifte durch pflanzliche Stifte ersetzen können, haben wir einen guten Grund, sie zu produzieren. Und ich bin sehr stolz darauf, dass wir bereits große Marken wie Ikea, Porsche oder die Deutsche Bank zu unseren Kunden zählen. Sogar Michelle Obama hat Sprout-Stifte benutzt, um für ihr Buch zu werben.
Michael Stausholm: Unser Eyeliner ist der erste Make-up-Liner, der sich nach der Anwendung in eine Wildblumenwiese verwandeln kann. Im Prinzip funktioniert das genauso wie bei unseren Stiften: Wenn der Eyeliner zu kurz ist, um ihn weiter zu benutzen, kann man ihn einfach in einen Topf mit Erde stecken und nach Zugabe von etwas Wasser und Sonnenlicht beobachten, wie er zu bienenfreundlichen Wildblumen wächst. Denn der Eyeliner hat am Ende des Stifts eine kleine Samenkapsel, die mit Wildblumensamen gefüllt ist und sich rückstandslos auflöst, sobald man den Stiftstummel in die Erde steckt. Schon nach wenigen Tagen kann man die ersten grünen Triebe sprießen sehen.
Der Markt für Schminkstifte ist riesig und wächst weiter. Jährlich werden zehn bis zwölf Milliarden davon hergestellt. Die meisten Schminkstifte enthalten Chemikalien, Kunststoffe und Folien, die beim Aufbrauchen des Produkts als Abfall anfallen. Die Kosmetikindustrie steht in Sachen Nachhaltigkeit generell vor einem Problem. Die großen Marken sind über die ersten Schritte noch nicht hinausgekommen. Deshalb wollen wir mit unserem Make-up-Stift ein Zeichen setzen. Wir erwarten allerdings nicht, dass wir mit unserer umweltfreundlichen Version alle Eyeliner der Welt ersetzen können. Aber wir haben diese innovative Version für Verbraucher auf den Markt gebracht, die an Nachhaltigkeit interessiert sind.
Michael Stausholm: Es besteht kein Zweifel daran, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und unseren pflanzbaren Bleistiften von Jahr zu Jahr steigt. Seit dem Start im Jahr 2013 haben wir ein kontinuierliches Wachstum erlebt – dieses Jahr erwarten wir ein Wachstum von 40 % im Vergleich zu 2020.
Noch vor ein paar Jahren war Nachhaltigkeit in einem Unternehmen ein Zusatz, ein „nice to have“. Jetzt ist sie ein Muss für jedes Unternehmen, weil die Verbraucher umweltfreundlichere Produkte und eine umweltfreundlichere Produktion fordern, aber auch wegen der höheren Standards und Zertifizierungen, die Unternehmen per Gesetz einhalten müssen.
Michael Stausholm: Wir denken ständig über neue Ideen und Produkte nach. Als nächstes werden wir einen pflanzbaren Augenbrauenstift in Braun auf den Markt bringen. Pünktlich zu Weihnachten werden wir ihn auch in einer Geschenkbox zusammen mit dem Eyeliner anbieten.
Michael Stausholm: Ich bin kein Veganer, aber ich versuche, jeden Tag mehr Gemüse zu essen. Wann immer möglich, kaufe ich Bio-Lebensmittel, und ich liebe Fisch und Meeresfrüchte, mehr als Fleisch. Ich lebe mit meinem 22-jährigen Sohn zusammen, und wir können abends besser mit unseren Mahlzeiten experimentieren, weil wir ein Abonnement für Bio-Mahlzeitenpakete haben, die wir vier Tage pro Woche erhalten. Wir bekommen einfach die Zutaten und das Rezept für vier Mahlzeiten, immer mit viel Gemüse. Es ist so einfach, die Anweisungen zu befolgen, und wir essen seitdem viel abwechslungsreicher und gesünder.
Ich sortiere außerdem den Müll und habe immer einen wiederverwendbaren Kaffeebecher dabei, wenn ich zur Arbeit fahre. Ich mag keine Einwegprodukte und versuche, sie zu vermeiden, wo immer ich kann. Ich glaube, dass kleine Schritte zählen und am Ende einen Unterschied machen.
Michael Stausholm: Bei Sprout World spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle, nicht nur in unserem Unternehmen, sondern auch für das Sprout-Team, denn jeder Einzelne ist sehr darauf bedacht, auch in seinem persönlichen Leben etwas zu bewirken.
Im Büro achten wir darauf, dass keine Lebensmittel verschwendet werden. Wir verwenden grünen Strom. Unser Hauptsitz befindet sich in Kopenhagen, wo die meisten Menschen ohnehin kaum Auto fahren und entweder das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
"Jeder einzelne Mitarbeiter bei Sprout World ist sehr darauf bedacht, auch in seinem persönlichen Leben etwas zu bewirken."
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Fotos: ©Sprout World
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